Die Gerichte werden frisch gekocht, schockgefroren und über Abholmarkt und Webshop (www.tiptopfrozen.at) vertrieben. „In anderen Ländern zeigt sich dieser Trend bereits – der Markt dafür ist da.“ Sie nennt Marken wie „Cook“ (Großbritannien), „Picard“ (Frankreich) oder „Frozen for you“ (Südafrika) als Vorbilder.
Fertigprodukte, die tiefgefroren gekauft werden können, gibt es natürlich auch hierzulande. Köffler legt bei ihrem „Tip Top Frozen“ den Fokus aufs frisch Kochen mit hochwertigen Zutaten. „Wir kochen alles selbst, mit unseren Köchen, die auch fürs Catering arbeiten.“
Inuit als Vorbilder
Der Ursprung der heute verfügbaren Vielfalt an Gefrierkost liegt nicht darin, schnell eine Mahlzeit zur Verfügung zu haben. Sondern in der Frische des Produkts. Der US-Biologe Clearence Birdeye machte in den 1920er-Jahren bei den Inuit in Grönland diese Entdeckung: Frisch gefangener Fisch, der im minus 40 Grad kalten Eis sofort gefroren wurde, schmeckte nach dem Auftauen auch Monate später noch frischer als lediglich gekühlter Fisch. Er begann zu tüfteln. Bis er 1930 in einigen Supermärkten erste Tiefkühlprodukte einführen konnte, hatte er auch einige Rückschläge zu verbuchen.
In Österreich kamen die ersten Tiefkühlprodukte in den 1940er-Jahren auf den Markt. Hans Petter begann im Marchfeld Gemüse einzufrieren. Und als dann ab den 1960er-Jahren Tiefkühltruhen in die Haushalte kamen, kamen immer mehr Tiefkühlprodukte auf den Markt.
Auch wenn beim heimischen Tiefkühlkost-Großproduzenten Iglo Fischstäbchen im Besonderen und Fisch im Allgemeinen, gefolgt von Pommes frites die Bestseller der Produktpalette sind: Tiefkühlgemüse gilt vor allem in der kalten Jahreszeit als Alternative zum nicht verfügbaren heimischen Gemüse.
Bei der österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) gilt Tieffrieren als „sehr schonendes Verfahren, bei dem der Nährstoffgehalt im Vergleich zu anderen Konservierungsmethoden weitgehend erhalten bleibt“. Die Qualität komme jener von frischem Gemüse sehr nahe. Grund dafür ist für die Experten die rasche Verarbeitung nach der Ernte. Lediglich das Blanchieren verursacht geringe Verluste an Inhaltsstoffen wie Vitaminen. Das betont auch eine Sprecherin von Iglo. „Vitamine und Mineralstoffe von Lebensmitteln werden durch den Tiefkühlprozess selbst nicht verändert, sondern maximal durch die Verarbeitung vor dem Einfrieren wie das Blanchieren.“
Diese Verluste treten so oder so nach der Ernte auf. Ausschlaggebend für den Vitamingehalt ist der Zeitpunkt des Verzehrs, betont die ÖGE. „Wenn das Gemüse am Stand, im Regal oder im Haushalt längere Zeit liegen bleibt, können die Vitaminverluste ein beachtliches Level erreichen. So kann der Verlust von Vitamin C im Blattspinat nach drei Tagen Lagerung bereits 75 Prozent betragen.“
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