Warum Weihnachten ein Fest der Traditionen und der Veränderung ist

Warum Weihnachten ein Fest der Traditionen und der Veränderung ist
Längst wird rund um den Globus gefeiert – aber bei uns hat sich das Idealbild des Biedermeiers gehalten.

Schon im November wird die „Orchard Road“, die zentrale Einkaufsmeile Singapurs, opulent weihnachtlich geschmückt: Aufwendige, beleuchtete Themenlandschaften mit Sternen, Glocken, Weihnachtsmännern und -bäumen und auch Rentieren oder Bibelstellen aus der Weihnachtsgeschichte säumen die 2,88 Kilometer lange Straße. 1984 wurde damit begonnen, heute ist allein das „Light Up“, also jener Tag, an dem die Beleuchtung eingeschaltet wird, die meistfotografierte Veranstaltung des asiatischen Stadtstaats – besucht von Millionen Menschen.

Erste Globalisierung: Missionierung

Was auf den ersten Blick wie eine Folge von globalisierter Kommerzialisierung des Weihnachtsfests wirkt, hat allerdings durchaus auch andere Wurzeln, betont Katja Rakow: „Vielen ist nicht klar, dass die erste Globalisierungswelle von Weihnachtsfeierlichkeiten im Zuge von Missionsbewegungen stattgefunden hat.“ Die Wissenschafterin forscht an der Universität Utrecht am Department für Philosophie und Religiöse Studien und hat ihre Erfahrungen aus Singapur als Beitrag im Buch „Der Unterschied, den Weihnachten macht“ zusammengefasst.

Auch nach Singapur kam Weihnachten wie an viele Orte mit christlichen Missionaren in früheren Jahrhunderten. Christen sind heute die zweitgrößte religiöse Gruppe. Und wie für alle Christen ist Weihnachten für die Gläubigen in Singapur eines der höchsten Feste – mit eigenen Ritualen und Bräuchen.

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