Studie: So hat Corona Beziehungen in Österreich verändert
Ein monatelanger Lockdown, Arbeiten am selben Küchentisch, abgesagte Urlaube und Freizeitbeschäftigungen - die Zeichen für Beziehungen standen denkbar schlecht, als die Corona-Krise vor einem Jahr über das Land hereinbrach. Jene Paare, die die Pandemie bisher überstanden haben, wurden aber noch stärker zusammengeschweißt, legt eine aktuelle repräsentative Umfrage der Online-Partneragentur Parship nahe. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der befragten in Partnerschaft lebenden Personen gaben an, dass sich ihre Beziehung durch die Ausnahmesituation zum Besseren entwickelt hat.
Maßnahmen-Einigkeit
Für 93 Prozent hat die Krise demnach gezeigt, dass sie sich in schwierigen Zeiten auf ihren Partner verlassen können. Auch im Umgang mit den Corona-Maßnahmen - Maskenpflicht, Ausgangssperren, Social Distancing - gehen 92 Prozent mit ihrem Partner d'accord. Überraschung: Bei gut einem Viertel der Befragten hat sich sogar das Sexleben verbessert.
„In unsicheren Zeiten sehnen wir uns nach Stabilität", erklärt Psychologin Caroline Erb die Ergebnisse. "Ein Partner, dem ich vertraue und auf den ich mich verlassen kann, ist daher eine wichtige Stütze. Wir alle empfinden die jetzige Situation als besonders herausfordernd. Umso mehr sind Paare dankbar, die aktuellen Herausforderungen gemeinsam zu meistern.“ 38 Prozent der 18- bis 69-jährigen Vergebenen haben laut der Umfrage im Lockdown neue Eigenschaften an ihren Partnern entdeckt, die sie zu schätzen wissen. Auch die Kommunikation hat sich verbessert: Fast die Hälfte der Befragten gab an, in Zeiten der Pandemie mit dem Partner öfter über Sorgen und Ängste zu sprechen.
Liebestöter
Die größten Belastungen für Österreichs Beziehungen stellten das Homeschooling und finanzielle Sorgen dar. So macht sich jeder Dritte Sorgen um Geld aufgrund von Kurzarbeit oder Jobverlust. Und: Jeder Fünfte sehnt sich nach mehr Zeit alleine, ohne Partner. 15 Prozent streiten mehr als früher - und jeder Zehnte hat im vergangenen Jahr einmal an eine Trennung gedacht.
„Natürlich sind wir viel mehr an die eigenen vier Wände gebunden, und wenn Arbeit, Schule und Freizeit an einem Ort stattfinden sollen, bleibt dies ein Drahtseilakt für jede noch so gut laufende Beziehung“, resümiert die Psychologin.
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