Wo die Österreicher am glücklichsten sind

Wo die Österreicher am glücklichsten sind
Tiroler und Beamte sind besonders zufrieden mit ihrem Leben – das Glücksgefühl steigt mit dem Alter.

Wie geht es uns Österreichern eigentlich? Stärken Faktoren wie Familie und Arbeit unser Wohlbefinden? Um Länder nicht nach rein wirtschaftlichen Kennzahlen zu bewerten, zeigen internationale Ranglisten wie der OECD-Glücksbericht mögliche Gegenkonzepte auf.

Ein heimischer Lebensmittelhändler wünschte sich regionalisierte Daten für Österreich, wie es bei uns um das „Wohlfühlen“ und die „Zufriedenheit“ bestellt ist. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut marketmind befragte online im Auftrag von Billa 5.000 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 65 Jahren in Österreich und errechnete einen Wohlfühl-Index.

Raunzen im Osten

Dank der hohen Anzahl von Befragten konnten die Daten nach Bezirken aufgeschlüsselt werden. Der Osten grantelt ein wenig – es zeichnet sich ein West-Ost-Gefälle ab: So fühlen sich Bewohner der Bezirke Imst, Liezen und Kufstein am wohlsten hierzulande. Überhaupt ist der Wohlfühlfaktor in Tirol besonders hoch.

Interessant: In Wien lebt es sich im Nobel-Bezirk Hietzing besonders gut, allerdings liegen die Wiener Bezirke sehr knapp beisammen. Generell erreichen Herr und Frau Österreicher von 100 möglichen Punkten immerhin 64,4 Punkte – wenig Grund zum Nörgeln.

 

Die Details in der Grafik

Wo die Österreicher am glücklichsten sind

Glück im Alter

Wenn die Österreicher ihr Leben reflektieren, dann glauben sie daran, dass ein „Lebenssinn“ den größten Einfluss auf ihr Wohlbefinden hat – dicht gefolgt von Gesundheit. Weit abgeschlagen finden sich Faktoren wie Familie, Freundeskreis und Ausbildung. Die Meinungsforscher merken hier an, dass Familie und Freunde natürlich trotzdem der Sinn des Lebens sein können.

Übrigens steigt das Wohlbefinden mit dem Alter, besonders zufrieden ist die Babyboomer-Generation: Auch Kinder tragen zur Zufriedenheit bei – bei zwei Kindern ist der Zenit jedoch erreicht. Rein statistisch betrachtet dürften drei Kinder oder mehr den Lebensalltag nicht gerade erleichtern. Dennoch sind Eltern von mehreren Kindern noch immer zufriedener als Kinderlose.

Fit macht glücklich

Aufschlussreich ist die Frage danach, welche Lebensbereiche die Chancen auf neues Glück erhöhen: Hier antworten mehr als zwei Drittel, dass Fitness ihr Wohlbefinden deutlich steigern könnte. Hierfür muss freilich zuerst der innere Schweinehund überwunden werden: laut Umfrage das größte Hindernis. Aber auch in Liebesangelegenheiten versprechen wir uns Verbesserungspotenzial. Salopp formuliert: Besser zu zweit als alleine, aber für eine gemeinsame Zukunft kann es keine Garantie geben.

Kochen und Einkaufen

Damit die Momente des Wohlfühlens im Alltag so oft wie möglich erlebt werden, gehen wir unseren beliebtesten Alltagsbeschäftigungen nach: Kochen und Einkaufen. Wirklich? Zumindest im Vergleich zu Putzen und in der Schlange stehen. Männer gehen sogar lieber einkaufen als Frauen: Über dieses Hobby freut sich zwar der Auftraggeber, aber auch dieser merkt mit Augenzwinkern an: „Als Lebensmittelhändler wissen wir, dass in unseren Filialen rund zwei Drittel Frauen und rund ein Drittel Männer den Einkauf erledigen“, so Billa-Vorstand Elke Wilgmann.

Beamter, Matura, Babyboomer

„Mit dem Österreich-Report wollten wir erfahren, wie die Stimmung in unserem Land ist“, erklärt Billa-Vorstandssprecher Robert Nagele. Das Ziel wurde erreicht, zusammenfassend lässt sich sagen: Niemand ist in Österreich zufriedener mit seinem Leben als ein Beamter mit Matura im Alter zwischen 50 und 65 Jahren, in aufrechter Beziehung und in Tirol lebend sowie mit zwei Kindern unter dem Dach.

Was macht glücklich? Eine Studie will Aufschluss geben

Kommentare