Baby, Bärli, Hasi: Wie unsexy kann ein Kosename eigentlich sein?

Baby, Bärli, Hasi: Wie unsexy kann ein Kosename eigentlich sein?
Warum der Hase beim Sex keine Chance hat und es besser ist, auf klassische Begriffe aus der Verbalerotik zu setzen.

Hase. Hasischnautz. Hasenzahn. Will ein Mann tatsächlich so genannt werden – im erotischen Kontext? Oder umgekehrt, die Frau: Schäfchen? Hühnchen? Täubchen? Für mich persönlich klingt das alles eher nach Lustkiller. „Schäfchen, gib’s mir!“, „Hasischnautz, steck ihn mir rein!“, „Hühnchen, blas mir einen!“ Das will doch keiner hören.

Die Frage ist in Wirklichkeit, ob Kosenamen im Rahmen von Dirty Talk überhaupt eine Rolle spielen sollen. Sie transportieren vieles – mit einem zarten „Bärli“ oder „Schnurzi“ wird Innigkeit ausgedrückt, Liebe, aber auch Geborgenheit und Harmonie. Harmlose Kuschelsprache. Mitunter steckt darin sogar ein geheimer Code, den nur das Paar selbst zu deuten weiß. Ich denke da zum Beispiel an Camilla und Prinz Charles, die einander – laut Netflix-Serie „The Crown“ „Gladys“ und „Fred“ genannt haben sollen, angelehnt an Charaktere einer Radio-Comedyshow in den 1950er-Jahren. Es existieren jede Menge verrückte Kosenamen, die niemand, außer den Betroffenen selbst, gut findet (und etwa auf Partys für allgemeines Amüsement sorgen): von Arschi bis Amazönlein, von Brausebärchen bis Bubbelchen. Bubbelchen, reich mir doch den Schampus rüber. Arschi, bring mir noch eine Grillwurst mit Senf! Ehrlich jetzt? Das ist alles ziemlich ungeil – auch jenseits des Spielfelds Schlafzimmer. Am beliebtesten sind jedenfalls Schatz, Schatzi, Hase, Liebling, Schnuckel und Schnucki.

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