Panik-Button: Wie Tinder die App für Frauen sicherer machen will

Seit Ende Jänner sind in den USA neue Tinder-Features verfügbar, darunter eine Panik-Button.
Die Online-Dating-App fügt einen Hilferuf per Knopfdruck und andere Sicherheitsfeatures hinzu.

Die neuen Funktionen der Tinder-App umfassen Notfallhilfe, Standortverfolgung und Fotoverifizierung. Seit 28. Jänner testet man die neuen Features erstmals in den USA. Wann sie weltweit verfügbar sein werden, wurde bisher noch nicht verlautbart.

Das Mutterunternehmen Match Group – zu dem auch die Dating-Portalen PlentyOfFish, OkCupid und Hinge gehören – beabsichtigt jedenfalls, die Funktionen noch im Laufe dieses Jahres auf seinen anderen Plattformen einzuführen.

Match Group gab bekannt, mit Noonlight zusammengearbeitet zu haben, einer Sicherheitsplattform, die Anfragen an Rettungsdienste auslösen kann. Mithilfe der Noonlight-Technologie können Benutzerinnen Notdienste alarmieren und genaue Standortdaten übertragen.

Vor einem Treffen mit jemandem können Benutzerinnen künftig zudem Informationen über die Person und den Zeitpunkt des Dates speichern. Wenn sie den Panikknopf drücken, werden die Notdienste mit den Details und genauen Standortdaten verständigt.

"Kittenfishing" vorbeugen

Mithilfe der neuen Fotobestätigungsfunktion in der App können Benutzerinnen und Benutzer künftig "Kittenfishing" entgehen. Kittenfishing bezeichnet das Schummeln bei der Profilerstellung, um attraktive Dates abzustauben.

Mithilfe künstlicher Intelligenz wird überprüft, ob echte Profilbilder in die App hochgeladen wurden. Die Benutzerinnen und Benutzer werden auch aufgefordert, ihre Identität durch mehrere Selfies in Echtzeit zu verifizieren.

"Ein sicheres und positives Dating-Erlebnis ist entscheidend für unser Geschäft", sagte Mandy Ginsberg, Geschäftsführerin der Match Group, über die Neuerung zur BBC. "Wir haben in Noonlight eine Spitzentechnologie gefunden, mit der Notfalldienste in Echtzeit bereitgestellt werden können, die es bei keinem anderen Dating-Produkt gibt."

Kritik an Sicherheit

Dating-Unternehmen und andere Online-Plattformen wurden in der Vergangenheit mehrfach dafür kritisiert, nicht genug zu tun, um vor allem Benutzerinnen zu schützen. Im Jahr 2018 teilte die britische Polizei mit, dass sich die Anzahl der registrierten Sexualstraftaten im Zusammenhang mit Online-Dating-Websites und Apps im Vergleich zu vier Jahren zuvor fast verdoppelt habe.

In den letzten Monaten kündigten auch Uber und Airbnb neue Sicherheitsvorkehrungen an.

Kommentare