Nebentermine: Keine „Corona-Matura“ im Herbst

Nebentermine: Keine „Corona-Matura“ im Herbst
Wer im Jahreszeugnis einen Fünfer hatte, hat Pech: Er muss eine herkömmliche Matura machen.

Eine abgespeckte Matura gab und gibt es für all die Schülerinnen und Schüler, die im Sommersemester zur Matura angetreten sind. Statt wie bisher in sechs Fächern, wurden sie nur in drei Fächern geprüft – die mündliche Matura entfiel komplett. Wer sich für vier schriftliche Fächer angemeldet hatte, musste nur noch in drei Gegenständen antreten.

Diese Regelung gilt allerdings nur für jene Maturantinnen und Maturanten, die im Frühjahr zur Reifeprüfung angetreten sind. Wer erst im Herbst die Prüfung hat, weil er zum Beispiel noch einen Nachzipf in einem Fach hat, der muss dann die zentrale Reifeprüfung in der herkömmlichen Form absolvieren, also in allen sechs Fächern.

Besonders betroffen sind von dieser Bestimmung diejenigen Schüler mit einem „Nicht genügend“ im Jahreszeugnis, die aufgrund der Schulschließungen keine Möglichkeit mehr hatten, rechtzeitig vor der Matura eine Wiederholungsprüfung zu machen. Sie waren plötzlich mit der Tatsache konfrontiert, dass sie erst im Herbst antreten dürfen.

Eine Ungleichbehandlung, finden viele. So zum Beispiel Leopold Mayer, Direktor der HLW Hollabrunn: „Diese Regelung ist für mich nicht ganz schlüssig. Überall heißt es, man müsse heuer die Schüler mit Augenmaß benoten. Mitarbeit und ehrliches Bemühen müssen anerkannt werden.“ Das heißt zum Beispiel, dass man mit einem Fünfer automatisch aufsteigen kann, und die Klassenkonferenz sogar Schüler, die mehr als einen Fünfer haben, weiterkommen lassen dürfen.

„Warum ist man nicht auch beim Nebentermin nachsichtig?“, fragt sich Direktor Mayer. Es treffe ja vor allem Schüler, die sich ohnehin schwertun und nicht ohne Grund die Klasse negativ abgeschlossen haben. Auch sie hätten sich eine Regelung mit „Augenmaß“– eine Corona-Matura – verdient.

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