Leichen-Kompostierung und Sarg-Partys: Die neue Art der Bestattung

Leichen-Kompostierung und Sarg-Partys: Die neue Art der Bestattung
Christine Pernlochner-Kügler organisiert Trauerfeiern, setzt auf unverkrampfte Erinnerungsrunden und spricht sich für die Kompostierung von Verstorbenen aus

Im bekannten Innsbrucker Szenelokal Treibhaus wird gescherzt, getrunken und zu lauter Musik getanzt. In der Mitte des Raumes steht ein Sarg. Es ist die Trauerfeier eines Arztes, die Christine Pernlochner-Kügler organisiert hat.

„Er wollte, dass seine Freunde gemeinsam feiern und seine Lieblingsmusik gespielt wird“, erzählt die Bestatterin von dem Auftrag, der einige Probleme mit sich brachte. Kellner ließen sich für die Party schwer finden und die Putzfrau weigerte sich, danach in dem Raum zu putzen. Weil sie Angst vor der Seele des Verstorbenen hat.

Genau dieser Art von Fantasien und Ängsten über Tote versucht Pernlochner-Kügler mit ihrer Arbeit entgegenzuwirken – und deswegen hat sie das Buch „Du stirbst nur einmal, leben kannst du jeden Tag“ über ihre Tätigkeit geschrieben.

Vom Tod entwöhnt worden

„Man sollte mit dem Tod einen anderen Umgang finden als in den letzten Jahrzehnten. Das Sterben hat sich von daheim ins Krankenhaus verlagert, dadurch wurde man vom Tod entwöhnt. Von jeher ist es ein Angstthema, aber wenn ich keinen Zugang dazu habe, dann entstehen Fantasien und viele Falschinformationen. Die gilt es für mich abzubauen und einen natürlicheren Zugang zu finden.“

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