Dem Tod in Death Cafés ganz locker begegnen

Death Cafe in Bangkok
Die Death-Positive-Bewegung forciert einen natürlichen Umgang mit dem Sterben und hat eine Galionsfigur

„The good death“, also „der gute Tod“, nennt sich Caitlin Doughty auf Twitter. Die Bestatterin aus Los Angeles ist in den vergangenen Jahren zur Kultfigur in der Death-Positive-Bewegung avanciert. Kein Wunder, hat sie doch den ersten Leitfaden unter dem Titel „Fragen Sie Ihren Bestatter: Lektionen aus dem Krematorium“ veröffentlicht – ein Bestseller.

Die Death-Positive-Bewegung, die auch Christine Pernlochner-Kügler unterstützt, hat sich der Akzeptanz des Todes verschrieben. Dadurch entstehen immer mehr Plattformen für den Austausch über die Unausweichlichkeit des Todes.

Aber auch, um über Trauer und die Wünsche der Angehörigen zu sprechen, denen im hierzulande von der Kirche vorgegebenen Trauer-Prozedere nur wenig Mitsprache eingeräumt wird.

Death Cafes

„Neu ist die Death-Positive-Bewegung nicht“, sagt Pernlochner-Kügler. „Ihr Ruf nach Integration des Todes in unser Leben wurde bereits durch die Hospiz- und Palliative-Care-Bewegung laut.“

In den vergangenen Jahren entwickelten sich dadurch Death Cafés. Hier treffen sich Personen in privaten Räumlichkeiten oder Organisationen, um bei Kaffee und Kuchen über den Tod und das Sterben zu plaudern. Mittlerweile gibt es in Bangkok sogar eigene Lokale als Death Cafés, in denen etwa ein Sarg zum Probeliegen parat steht.

Trauer-Apps

Neue Trauerformen gibt es darüber hinaus im Internet. Immer mehr Angebote findet man im Netz - wie die kostenlose App „Apart of Me“, mit der junge Hinterbliebene und ihre Familien unterstützt werden. Die therapeutische App für Mobilgeräte wurde von Kinderpsychologen in Zusammenarbeit mit jungen trauernden Menschen entwickelt.

Eine andere Idee ist die „After Life Message“ App, auf der man vor seinem Ableben persönliche Nachrichten wie zukünftige Geburtstagswünsche an seine Kinder oder wichtige Dokumente speichern kann.

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