Kuh-Kuscheln - der neue Trend für einsame Corona-Singles

Kuh-Kuscheln - der neue Trend für einsame Corona-Singles
Die Nähe zu den Tieren soll beruhigend wirken und das Bedürfnis nach Umarmungen stillen.

Es sind harte Zeiten für Singles: Wer sich an die Corona-Maßnahmen und Social Distancing hält, hat ein Jahr ohne Streicheleinheiten, Umarmungen und Zärtlichkeiten hinter sich. In den USA erfreut sich daher eine alternative Kuschelmethode gerade steigender Beliebtheit. Auslöser war ein Artikel in der Washington Post, in dem die 43-jährige Psychologin Renee Behinfar von ihrem schönsten Erlebnis seit Monaten berichtet: einer Kuschelstunde mit einer 900 Kilo schweren Kuh namens Samantha.

Die Single-Frau hatte kurzerhand eine Stunde auf einer Farm für gerettete Tiere in ihrem Heimatstaat Arizona gebucht und erlebte dabei einen unerwarteten Gefühlsausbruch. "Die Pandemie war für mich eine Zeit beispielloser Einsamkeit", erzählte sie der Washington Post. "Jetzt gab es für mich endlich die erste richtige Umarmung in diesem Jahr."

Langsam hatte sie sich der Kuh angenähert, die anschließend sanft ihren Kopf in den Schoß der Psychologin legte und einschlief. Behinfar brach daraufhin in Tränen aus, weil ihr schlagartig bewusst wurde, wie schlimm die vergangenen Monate ohne Nähe und Berührung für sie waren. Am Ende wollte sie Samantha gar nicht mehr gehen lassen.

Aufgrund ihrer Körperwärme und niedrigen Herzfrequenz wirken Kühe oder auch Pferde auf Menschen besonders beruhigend und entspannend - in Zeiten von geschlossenen Wellnesshotels ein wahrer Segen für gestresste Seelen.

Günstig ist das tierische Spa-Erlebnis nicht: Eine Stunde Kuh-Kuscheln kostet auf "Aimees Farm Animal Sanctuary" in Queen Creek 75 Dollar, etwas mehr als 60 Euro. Seit Corona könnte sie sich vor Anfragen kaum retten, so die Betreiberin Aimee Takaha. Die Methode wirkt sich aber nicht nur auf Singles positiv aus, sondern auch auf Trauernde oder Kinder mit Beeinträchtigungen. Fest steht: Das Bedürfnis nach Nähe wird auch in den kommenden Monaten nicht weniger werden.

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