Der Gartenexperte hat sich zum Ziel gesetzt, der „Goldblume“ endlich den Respekt zu geben, den sie verdient. Denn die Chrysantheme hat sehr viele Vorteile. Da wäre zum einen ihre Vielfalt: Es gibt sie in allen Größen, Farben und Formen (siehe unten). Zudem ist sie eine sehr pflegeleichte und äußerst dankbare Pflanze. „Als Schnittblume hält sie in der Vase sicherlich drei bis vier Wochen“, sagt Fellner. „Im Garten oder im Topf ist sie zudem einfach zu pflegen.“ Das Einzige, was sie benötigt, ist ausreichend Wasser während der Blütezeit. Sobald sie verblüht ist, muss man sie nicht mehr so sehr gießen: „Einige Chrysanthemenarten sind winterhart. Wer sie im Topf oder Beet lässt, sollte sie im Frühling auf 20 Zentimeter zurückschneiden, dann treibt sie aus. Zum Wachstum brauchen sie volles Licht, und auch etwas Dünger tut ihr gut.“ Im kommenden Herbst belohnt sie den Gärtner mit ihrer Farbenpracht.
Eine andere Herbstblume bekommt man mittlerweile auch in vielen Farben: die Erika bzw. das Heidekraut. „Doch alle Blüten, die nicht die typische rote, rosa oder weiße Farbe haben, sind mit Lebensmittelfarbe gefärbt“, warnt Fellner – als Blumenliebhaber würde er sich eine solche Pflanze nie kaufen.
Auch wenn sich die Erikapflanzen, die man im Supermarkt, Gartencenter oder beim Blumenhandel ums Eck kauft, alle ähneln, so gibt es doch Unterschiede: „Als Massenware gilt die Kapheide. Sie stammt ursprünglich aus Südafrika, wird aber bei uns gezüchtet und ist nicht winterhart.“
Anders ist es bei der Besenheide, deren Heimat in Norddeutschland und Nordeuropa ist. Bei älteren Lesern weckt sie Erinnerungen an Filme wie „Grün ist die Heide“, die der Blume ein Denkmal gesetzt haben: die Version von Regisseur Hans Deppe aus dem Jahr 1951 wurde zum Inbegriff des Heimatfilms. Gut zwanzig Jahre später gab es dann eine Version mit Schlagersänger Roy Black. Die blühenden Erika-Felder machten den besonderen Charme dieser Filme aus.
Den Namen Besenheide findet Andreas Fellner übrigens äußerst passend: „Sie sieht aus wie ein alter Hexenbesen“, meint er. Mehr noch: Bis heute noch wird die Calluna vulgaris in Großbritannien zum Besenbinden verwendet.
Weil die Besenheide aus dem Norden kommt, gedeiht sie auch dort am besten, wo der Boden so ist wie in der Gegend: Die Heide braucht einen sauren, torfigen Boden, der feucht gehalten werden sollte. „Ideal ist hier Rhododendron- oder Azaleen-Erde“, weiß der Gartenbau-Experte. Wer auf Torf verzichten will, kauft sich einen sauren Dünger – auch wenn dieser den Torf nicht vollständig ersetzen kann.
Wer darüber hinaus noch sein Beet mit bienenfreundlichen Stauden befüllen will, der fragt beim Gärtner nach, ob er die schöne Herbstblume auch mit einfachen Blüten bekommt. Meist werden aber nur die Knospenheiden angeboten, mit denen die Bestäuber nichts anfangen können.
Winterhart ist – wie der Name schon sagt – eine Verwandte der Besenheide: die Schneeheide. Sie blüht wie die Schneeglöckchen allerdings erst im ausgehenden Winter bzw. frühen Fühlung. Ins Beet kann sie jetzt schon.
In einem Blumenkistel oder einem Pflanzturm machen sich neben Chrysanthemen und Erika auch Kräuter ganz gut. „Lavendel, Salbei oder Rosmarin kann man im Herbst noch aussetzen“, erklärt Fellner. „Es sind zwar nicht alle winterhart, doch die Hoffnung besteht durchaus, dass Sie im kommenden Jahr noch eine Freude an ihnen haben.“
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