Glühwürmchen: Ein Leben voller Licht und Liebe
Sie sind eigentlich gar keine Würmchen, sondern Käfer. Kaum wird es dunkel auf weiter Flur, gehen ihre Lichter an. Heimische Glühwürmchen leuchten gelbgrün. Ihr Panzer ist am Hinterleib stellenweise rau und lichtdurchlässig. Im Inneren liegt eine weiße, reflektierende Schicht.
Die Glühwürmchen fangen im Frühsommer an zu glühen, um zwecks Fortpflanzung andere Glühwürmchen auf sich aufmerksam zu machen. Geglüht wird vorwiegend in den Nachtstunden, da am Tag die Leuchtkraft nicht ausreichen würde. Die Leuchtkraft kommt von der sogenannten Biolumineszenz. Diese wird durch eine chemische Reaktion in bestimmten Leuchtzellen am hinteren Bauchende der Tiere hervorgerufen. Das Leuchten schützt die Tiere, nebst ihrem bitteren Geschmack, auch vor Fressfeinden. Glühwürmchen mögen es warm und sind deshalb vor allem in lauen Sommernächten anzutreffen. Glühwürmchen brauchen Lebensräume, die gut strukturiert und nicht zu stark bewirtschaftet sind. Sie bewohnen Gebüsche, Waldränder, Bahnböschungen, Trockenwiesen oder Weinberge.
Sie brauchen Rückzugsorte ebenso wie einen Platz zum sommerlichen Anbandeln. Die Raupen der Glühwürmchen sind Schneckenjägerinnen. Nach einem Giftbiss werden die Schnecken verspeist, auch ein Schneckenhaus schützt davor nicht. Die Entwicklung von der Larve über die Puppe bis zum fertigen Glühwürmchen dauert einige Jahre. Das ausgewachsene Glühwürmchen lebt nur wenige Wochen, das allerdings nur von Licht und Liebe, ohne Nahrungsaufnahme. Wer Glühwürmchen im Garten fördern möchte, sollte für Abwechslung sorgen – Sträucher, wilde Ecken mit Wildkräutern, ein paar Wiesenkanten rund um Bäume. Pestizide, chemische Mineraldünger, der Einsatz von Motorsensen oder zu viel abendliche Beleuchtung machen den Leuchtkäfern hingegen das Leben schwer.
Biolumineszenz
Leuchtkäfer erzeugen kaltes Licht in speziellen Zellen. Dort läuft eine biochemische Reaktion ab. Die Insekten geben die dabei freigesetzte Energie als Licht ab.
Im Rampenlicht
Besonders verbreitet sind Selbstleuchter unter Meeresbewohnern. Außerdem gibt es (symbiotische) Leuchtbakterien.
Glühwürmchen gibt es aber nicht nur außerhalb von Städten. Sie sind sogar in Wien mancherorts recht häufig zu beobachten. Wo die natürlichen Leuchtkörper unterwegs sind, findet man etwa im Umweltstadtplan Wien-Umweltgut.
Kommentare