"Es gab nur Kommandos: Aufstehen, Frisieren, Waschen, Essen!“

Die Geschichte des Kinder- und Entbindungsheimes in Feichtenbach wurde bisher kaum aufgearbeitet.
Im Heim Wienerwald wurden bis 1945 etwa 1.300 „arische“ Kinder entbunden. Ein Forschungsprojekt geht dem Wienerwaldheim „Lebensborn“ auf den Grund, eine Zeitzeugin erzählt.

Abfahrt vom Wiener Rathausplatz, Jahr 1945. Gertraud Groß, damals erst fünf Jahre alt, sitzt nicht wie die anderen Kinder hinten im Heereswagen, sondern vorne in der Fahrerkabine. Sie ist die kleinste und zarteste unter den jungen Fahrgästen.

Ziel des Transporters: das Lebensborn-Heim Wienerwald. Dort angekommen zieht Groß in ihr neues Zimmer, gemeinsam mit sechs anderen Kindern. Stahlrohrbetten, eiserne Nachtkästchen – die provisorische Einrichtung lädt nicht zum Wohlfühlen ein, erinnert sie sich. Gertraud Groß ist Zeitzeugin eines bisher weniger bekannten Abschnitts des Nationalsozialismus – den Kinder- und Entbindungsheimen „Lebensborn“.

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