Das große Zwitschern hat begonnen

Die frühe Amsel findet den Wurm.
Zu den heimischen Singvögel gesellen sich laufend auch Heimkehrer. Halten Sie Ausschau nach den Überfliegern.

Es ist unüberhörbar: Das Vogelkonzert wird jeden Tag vielstimmiger. Nicht nur Meisen, Kleiber und Amseln singen zu Frühlingsbeginn, auch die heimgekehrten Zugvögel wie Mönchsgrasmücken, Stare und Singdrosseln zwitschern mittlerweile mit.

Das große Zwitschern hat begonnen

Rotkehlchen sind weit unterwegs - und auf der Rast.

"Sogar die ersten Girlitze sind bereits eingetroffen", weiß die Vogelschutzorganisation Birdlife. Ein Teil der Überflieger besetzt die heimischen Reviere, viele andere sind auf dem Durchzug in ihre nördlicheren Brutgebiete. Momentan singen etwa Hausrotschwänze bereits eifrig auf den Hausdächern, während viele Artgenossen untertags Energie für die nächtliche Weiterreise tanken. Ähnliches gilt für Rotkehlchen, die gerade sehr auffällig durchziehen und aus so mancher Gartenhecke schnickern.

Das große Zwitschern hat begonnen

Spechte sind schon fest am Werken.

Auch für Standvögel wie Spechte, Meisen und Kleiber, die den Winter bei uns verbracht haben, ist es höchste Zeit, sich geeignete Reviere zu sichern, mit der Balz und dem Nestbau zu beginnen. So ist das Trommeln der Spechte seit einigen Wochen unüberhörbar. Die Meisen begutachten ebenfalls mögliche Nisthöhlen und die ersten Meisenweibchen tragen bereits fleißig Moos zusammen, um ihre Nester auszupolstern.

"Eine frühere Rückkehr der Zugvögel führt im Normalfall auch zu einem früheren Brutbeginn dieser Arten", sagt der deutsche Vogelexperte Thomas Rödl: "Sie können eine Brut mehr im Jahr einschieben." Dadurch könnten sie es auch besser ausgleichen, wenn sie ein Gelege verlieren. Ob frühes Brüten ein Vorteil sei, hänge aber davon ab, wie sich das Wetter weiterentwickele. Ein Risiko ist zum Beispiel ein später Wintereinbruch im März. Das Problem ist dann weniger die Temperatur als das schlechte Nahrungsangebot. Im schlimmsten Fall müssen Brutpaare ihre Eier aufgeben.

Doch danach sieht es derzeit nicht aus. Hilfe können die Leichtgewichte trotzdem brauchen. Gartenbesitzer können bei ihren ersten Arbeiten an die gefiederten Gäste denken: Wildkräuter wie Vogelmiere, Hirtentäschel, Löwenzahn und Greiskraut sprießen trotz Kälte und sind wichtiges Vogelfutter. Das Grünzeug sollte zumindest an einigen Stellen belassen werden. Spätestens Ende März läuft die Brutsaison auf Hochtouren. Gartenhecken bieten Unterschlupf. Birdlife appelliert: "Diese Vogelkinderstube sollte vor Rückschnitten geschont werden."

Das große Zwitschern hat begonnen

Die Mönchsgrasmücke zählt zu den Heimkehrern.

Kommentare