Lust per Fernsteuerung
Neben mehr Zeit für die Kinder kann dies eben auch bedeuten, wieder öfter ein Schäferstündchen einzulegen. Die auf Paartherapie spezialisierte Expertin ist sich sicher: „Die durch zahlreiche Randumstände im Alltag bei vielen normalerweise eingeschränkte Sexualität könnte jetzt aufblühen.“
Dass sich in den Schlafzimmern dieser Tage viel tut, bemerkt man auch beim Online-Erotikhändler Amorelie. „Die Nachfrage nach unseren Produkten ist aktuell deutlich erhöht“, sagt Lina Gralka, Markenbeauftragte bei dem deutschen Unternehmen.
Aufgrund der vielen zur Verfügung stehenden Zeit seien Paare mehr denn je mit ihrem Beziehungsalltag konfrontiert. „Die Frage, wie sie diesen aufbrechen können, scheint jetzt viele zu beschäftigen“, beobachtet die Expertin. Für viele sei die gemeinsame Selbstisolation natürlich auch eine Herausforderung. „Aber es kann auch eine schöne sein.“
Mit welchen Spielzeugen Paare derzeit am liebsten Schwung ins Bett bringen? Paarvibratoren landen laut Gralka besonders häufig im Warenkorb. Bei diesen übernimmt mittels Fernbedienung der Partner die Kontrolle über die Lust des anderen.
Auf technische Spielereien setzen derzeit vor allem auch jene in (notgedrungenen) Fernbeziehungen. Gralka: „Viele bestellen Vibratoren, die sich per App steuern lassen.“
Auf diese Weise könne trotz großer Entfernungen zumindest für kurze Zeit ein Nähegefühl entstehen.
Wen es nach noch mehr Abwechslung dürstet, der kann sich einer 14-Days-Sex-Challenge stellen. Und zwar mittels kleiner Boxen, in denen sich jeweils ein neues Sextoy verbirgt. „Wir beobachten, dass Paare in der Zeit, die ihnen jetzt zur Verfügung steht, experimentierfreudiger als sonst sind“, verrät Gralka.
Bei all dem Spaß ist den Kunden Hygiene wichtiger denn je: „Spezielle Reinigungsprodukte für diese Spielzeuge sind extrem beliebt.“
Gewinnt Sexualität in Krisenzeiten also an Bedeutung? „Was für viele auf jeden Fall wichtiger wird, ist, dass man hat jemanden an seiner Seite hat, der für einen da ist“, sagt Psychotherapeutin Katrin Wippersberg. Jetzt sei die Zeit, um sich wieder aufeinander zu besinnen. „Und wenn dadurch mehr Babys auf die Welt kommen, ist das natürlich ein schöner Nebeneffekt.“
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