Amuse-Gueule beim Sex: So wichtig ist das Vorspiel

Amuse-Gueule beim Sex: So wichtig ist das Vorspiel
Nur wenige beherrschen die Kunst der Einstimmung vor dem Akt. Zeit, Hingabe, Einfühlungsvermögen sind zentrale Zutaten.

Schon länger her, dieser erfrischende Abend, an dem vier Damen ins Plaudern kamen – zum Thema „Vorspiel“. Am Ende kristallisierten sich vier Typen heraus: 1. Typ „Rambo“, der mit brachialem Engagement Geilheit inszenieren möchte, wie eine Maschine, atemlos, fast automatisiert. Als wäre er ein Handwerker, der Schritt für Schritt die Rohrverlegung vorbereitet. 2. Typ „Puh, keine Ahnung …“. Das sind die, die ratlos am weiblichen Genital herumzupfen, wobei spürbar wird, dass dieser Mann keine Ahnung hat, woran und worin er da fummelt. Und da er auch nicht weiß, wie so eine Klitoris funktioniert, glaubt er tatsächlich, sein gepflegtes „Fingerln“ (ein herrlich Wienerischer Ausdruck, der das Prinzip Finger rein, Finger raus hübsch beschreibt) würde Ekstase erzeugen. 3. Typ „Zackzackzack“ (sehr häufig!): Diesem Mann geht’s im Grunde nur um sich und seinen Spaß. Was, sie ist noch nicht richtig feucht? Wurscht, wird schon. Also wird maximal kurz Hand angelegt in einer Art Pseudo-Aktion, dann aber: geht scho, gemma, rein ins Vergnügen. Eigentlich sollten diese Herren bestraft werden, indem man aufsteht, sich anzieht und sie mit ihrer Erektion allein lässt, Motto: Wurscht, wird schon. Aber nicht mit mir. Ja, und dann wäre der Glücksfall, Typ 4 nämlich (leider eher selten): Der Kenner und Könner. Das ist der, der es tatsächlich begriffen hat, dass es ums Spielerische geht, um das Einlassen auf den Körper der Partnerin, um ein Geben, das durchaus langatmig, aber nicht langweilig werden kann. Er geht dabei intuitiv, aber nicht unwissend vor, vor allem aber dehnt er die Zeit. Für ihn ist das Vorspiel das Amuse-Gueule im Rahmen eines mehrgängigen Menüs. Kostbar Auszukostendes.

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