Freizeitrose für Sudabeh Mortezai

Freizeitrose für Sudabeh Mortezai

Es ist gar nicht so leicht, über einen Film zu schreiben, der in einem Flüchtlingslager gedreht wurde und in dem ein Kind die Hauptrolle spielt. Zumal dann nicht, wenn es sich um einen so ausgesprochen guten Film handelt wie Sudabeh Mortezais „Macondo“. Worte wie „berührendes Schicksal“ liegen auf der Hand, klingen aber nach Problemfilm, über den man lieber liest als ihn anzuschauen. Dabei ist das Spielfilmdebüt von Mortezai, einer österreichischen Regisseurin mit iranischen Wurzeln, weit entfernt von betulicher Betroffenheit. So einen Wiener Ort wie „Macondo“ – ein Flüchtlingslager in Simmering zwischen Stadt und Gstätten – sieht man im österreichischen Kino nicht alle Tage. Mortezai erzählt aus der Perspektive eines oft recht rabiaten, elfjährigen Tschetschenen, der dort mit Mutter und Schwestern lebt. Ein kleiner Macho auf der Suche nach Identität. „Macondo“ lief auf der Berlinale und erhielt kürzlich den Wiener Filmpreis. Und ja, „Macondo“ ist wirklich berührend. Ein guter Grund, um ins Kino zu gehen.

DIE FREIZEIT VERLEIHT FÜR DAS AUSSERGEWÖHNLICHSTE KULTURELLE ERLEBNIS JEDE WOCHE EINEN ROSENSTRAUSS VON IHREN ÖSTERREICHISCHEN FLORISTEN UND WIENER GÄRTNERN.

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