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Freizeitrose für Jessica Hausner

Jessica Hausner erzählt in „Amour Fou“ auf tragikomische Weise die Geschichte eines Doppelselbstmordes.

von Alexandra Seibel

10/21/2014, 01:41 PM

Eigentlich hätte es ein Film über die Gegenwart werden sollen: Ein Doppelselbstmord aus Liebe, begangen von einem jungen Pärchen, das sich im Internet kennen lernt. Doch dann machte die österreichische Regisseurin Jessica Hausner den Tigersprung in die Vergangenheit – und erzählt in „Amour Fou“ vom Freitod des Dichters Heinrich von Kleist: Dieser erschoss im Jahr 1811 zuerst Henriette Vogel und dann sich selbst. Trotz dieser schweren Thematik darf man sich von „Amour Fou“ aber keinesfalls abhalten lassen. Hausners erster Kostümfilm, der in Cannes Premiere hatte und als Eröffnungsfilm der Viennale gezeigt wurde, ist nicht triefendes Melodram. Stattdessen erzählt die Regisseurin von „Hotel“ und „Lourdes“ konzentriert und in aufgeräumten Bildern von einer Verblendung. „Amour Fou“ ist keine schwärmerische Herzens- angelegenheit der gestohlenen Küsse. „Amour Fou“ ist implodierendes Drama, dessen sublime Komik dort entsteht, wo sich Romantik entzaubert. Große Empfehlung.

DIE FREIZEIT VERLEIHT FÜR DAS AUSSERGEWÖHNLICHSTE KULTURELLE ERLEBNIS JEDE WOCHE EINEN ROSENSTRAUSS VON IHREN ÖSTERREICHISCHEN FLORISTEN UND WIENER GÄRTNERN.

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