Warum sind die meisten Vorsätze schon in den ersten Tagen zum Scheitern verurteilt?

Warum sind die meisten  Vorsätze schon in den ersten Tagen  zum Scheitern verurteilt?
Fragen der Freizeit ... und Antworten, die Sie überraschen werden

Marathon laufen und nie wieder Chips essen“, so lautet ein Vorsatz für 2020, der mir zu Ohren kam. Ob das klappt, bei jemandem, der Sportmuffel ist und krümelmonstermäßig Knabbereien zuhause hortet? US-Psychologen der University of Washington fanden heraus, dass die meisten Menschen beim ersten Versuch scheitern, wenn es um Vorsätze geht, und knapp 20 Prozent mehr als sechs Anläufe brauchen. Andere Studien und Erkenntnisse zeigen: Scheitern ist vorprogrammiert, wenn ein Vorsatz aus einer Laune heraus gefasst wird, ohne zu wissen: Will man das wirklich? Für sich selbst? Für andere? Mit allen Konsequenzen? Auch gut, um sein Ziel zu verfehlen: sich richtig viel vornehmen. Denn die Willenskraft hat ihre Grenzen. Die Psychologin und Dozentin an der Stanford University Kelly McGonigal schreibt in ihrem Buch „Bergauf mit Rückenwind“ (Goldmann), „dass mangelnde Willenskraft nicht zwingend ein Zeichen von Charakterschwäche ist; manchmal zeigt sich einfach, wie sehr wir uns angestrengt haben“. Sie empfiehlt, sich bewusst zu machen, dass unsere Energie durch viele Dinge des Alltags beansprucht wird. Wer sich etwa den Nachtisch verkneift und dann auch noch im Großraumbüro bei Unruhe und Ablenkungen zu Konzentration zwingen muss, braucht sehr viel Kraft, um sich abends das Fitnessoutfit überzustreifen und loszulaufen. Das klappt besser, wenn der Stress rundherum weniger ist und die neue Verhaltens-Änderung irgendwann Routine wird.
Bis diese einkehrt, wird das Gehirn alles tun, um uns in alte Gewohnheiten zurückzulenken. Es liebt Automatismen, belohnt uns dafür. Darum der kurzfristige Lustgewinn, wenn wir einen Rückfall haben und mit einer unliebsamen Gewohnheit im Off landen. Bleibt es nur bei kleinen Rückfällen, ist nichts verloren. Was hilft? Ein einziges Ziel planen, bereit sein, sich zu überwinden, dranzubleiben, und den Frust auszuhalten, wenn ein Ausrutscher passiert. Das Motto könnte lauten: Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen.

 

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