Warum kühlen Hustenzuckerl, wenn der Hals Wärme will?

Husten? Nein, danke! Mit gutem Schlaf das Immunsystem stärken & Beschwerden natürlich lindern
Pianist Alfred Brendel drohte schon einmal: "Entweder Sie hören auf zu husten oder ich höre auf zu spielen."

Kutz, kutz, hüstel, hüstel – jetzt ist sie wieder da, Herbstzeit ist Hustenzeit. Wer mit  Öffis  unterwegs ist oder in Großraumbüros arbeitet, weiß das zur Genüge. Leider. Denn was für die einen schmerzhaft, empfinden andere als lästig.

Fragen Sie einmal einen Konzertpianisten. Der wird Ihnen ein Lied von seinem Leid klagen. Von Abenden, an denen Geräusche an sein Ohr dringen, die einfach nicht zu Chopins Mazurken passen wollen. Auch nicht zu Rimski-Korsakows „Hummelflug“.

Husten ist ansteckend

Aber was tun, es streckt einen ja kein Fieber zu Bette. Und die Konzertkarte will man auch nicht verfallen lassen. „Ein Hustenreiz gilt als nicht verhinderbar“, ist man sich in der Hamburger Elbphilharmonie bewusst, jenem Musiktempel, der über eine Akustik verfügt, die selbst Vortragenden zu perfekt sein kann.

In Hamburg war es auch, wo  Pianist  Alfred Brendel seinem Publikum drohte:  „Entweder Sie hören auf zu husten oder ich höre auf zu spielen!“ Na, wer wird denn. Aber das Problem bleibt. Und nimmt sogar zu. Denn Husten ist – wie  Gähnen – direkt  ansteckend.

Mentol tut wohl

Nicht so eindeutig verhält es sich mit den besonderen Merkmalen von Hustenbonbons, sofern sie das Aroma von Minze aufweisen.  Einerseits stimuliert Menthol dieselben Rezeptoren unseres Körpers, die auf Kälte reagieren. Zum anderen sind die  antiseptischen Eigenschaften von Minzöl hilfreich bei Schnupfen, Erkältung und Grippe.

Anders ausgedrückt: Die strapazierte Mundschleimhaut lässt sich am besten mit Menthol aktivieren und  „daher schmecken Hustenbonbons kühl“, so   der Wissenschaftsjournalist und Physiker Ranga Yogeshwar in seinem Buch „Ach so!“, das sich Rätseln des Alltags widmet.

Ein Service mancher Musikhäuser ist es,  an den Garderoben  Hustenbonbons anzubieten. Das mag helfen, sorgt aber für neue Probleme. Denn sie lassen sich, wie das Wiener Konzerthaus aus wohl leidvoller Erfahrung mitteilt, „nach einem bisher unerklärlichen Naturgesetz auch während des lautesten Konzerts nie geräuschlos auswickeln.“

Na, hoffentlich ist der Husten bis zum nächsten Konzert auskuriert.

Kommentare