Der penetrante Knoblauchduft ist einmalig und schon aus mehreren Metern Entfernung wahrnehmbar. Der Saft beim Abreißen riecht besonders intensiv. Wichtigstes Charakteristikum von Allium ursinum bleiben aber seine Blätter: Sie treiben einzeln aus dem Boden und sind deutlich in eine lanzettähnliche Blattfläche und einen dünnen Blattstiel gegliedert. Das Amaryllisgewächs bevorzugt schattige, humus- und nährstoffreiche Auen und Flusswälder. In den Alpen gedeiht das große Grünzeug bis in 1.700 m Höhe.
Immer öfter findet sich der Verwandte von Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch jetzt auch in Gärten oder Blumentöpfen. "Ob das Kultivieren klappt, hängt in erster Linie vom Boden ab", weiß Die Umweltberatung. Steckzwiebeln mögen lockere Erde; Samen können nur nach Frost keimen. In freier Natur sollten pro Pflanze lediglich ein, zwei Blätter abgezupft werden.
So sehen die Vergiftungssymptome aus
"In diesem Jahr sind uns noch keine Vergiftungsfälle durch Verwechslung mit Bärlauch bekannt", sagt Dieter Genser von der Vergiftungsinformationszentrale Gesundheit Österreich. Die Maiglöckchen sind heuer noch nicht da. Meist blüht Convallaria majalis erst ab Mai. Das Problem: Die Glykoside der Blume können Herzrhythmusstörungen verursachen. Da sie vom Darm jedoch schlecht aufgenommen und von der Niere rasch ausgeschieden werden, sind lebensgefährliche Vergiftungen selten.
Weit bedrohlicher ist die hochgiftige Herbstzeitlose. Der Saft von Colchicum autumnale ist geruchlos. Wurde allerdings zuvor Bärlauch gesammelt, können die Hände bereits typisch riechen. Schon kleine Mengen wirken tödlich. Erste Symptome sind Übelkeit und Erbrechen. Es folgen Durchfälle. Schließlich werden Darm-, Blut- und Knochenmarkzellen zerstört. Beim Verdacht auf Vergiftung berät die Vergiftungsinformationszentrale: 01/4064343.
Zurück zur Geschmackssache: Kulinarisch ist der Spargelartige milder als Garten-Knoblauch. Als Würze eignen sich frische Blätter; sie kommen vor allem roh – unter heiße Speisen wie Suppen, Soßen und Gemüse gemischt – oder auf Salat zur Geltung.
Auch Pesto oder Ofengerichte (siehe Rezept) sind beliebt. Selbst nach der Blüte bleibt der Wildwuchs essbar. Dann werden die Blätter aber faseriger und verlieren an Aroma.
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