Seine jungen Fans stoßen sich keineswegs an der Anonymität: Wenn der Autor von einem "Chia-Müsli-Pudding-Porridge-artigen Dings" spricht, das sich gut als Frühstück macht, dann weiß der Leser genau, welche Generation er erreichen will.
"Kochen hat mich bis weit ins Erwachsenenalter hinein eingeschüchtert. Ich dachte immer, es wäre eine tolle Idee, ein Kochbuch für Studenten zu schreiben, um dann die Zeit zurückzudrehen und es mir selbst zu schenken. Ich habe mich oft nicht getraut, neue Dinge auszuprobieren, einfach nur, weil ich es noch nie zuvor versucht hatte. Dieses Buch habe ich so geschrieben, dass es leicht zugänglich ist für Menschen, die noch nie gekocht haben und die eingeschüchtert sind wie ich."
Das Spiel heißt Dirty Kitchen
Wie seine Youtube-Videos legt der anonyme Koch sein Kochbuch als Selbsthilfe an und beginnt mit scheinbar banalen Tipps: Selbst wenn man sich nach einem anstrengenden Arbeitstag dazu aufrafft, das Abendessen zu kochen, bleibt noch das Problem mit dem Abwasch. Der Trick dabei ist, sich einzureden, gerne zu putzen, verrät der Autor. Musik, Podcasts oder Hörbücher: Alles erlaubt, um die gefühlte Ewigkeit zu verkürzen.
"Der Schlüssel zu einer sauber hinterlassenen Küche liegt darin, nie die erste Tasse stehen zu lassen. Gib nie, nie, niemals jemand anderem einen Grund, die zweite Tasse stehen zu lassen, nicht einmal deinem zukünftigen Selbst. Denn jetzt hast du eine Ausrede dafür, die dritte Tasse stehen zu lassen, und dann spielst du ein sehr gefährliches Spiel. Das Spiel heißt Dirty Kitchen und jeder ist dabei der Loser."
Das Kochbuch gestaltete der Youtuber wie eine Kochschule: Angefangen bei der richtigen Schneidetechnik für Zwiebel bis zum detaillierten Anbraten von Steaks – jeder Schritt wird mit Charme erklärt.
Tipp für das perfekte Steak: "Ruhen lassen verschafft ihm nicht nur eine wohlverdiente Pause nach all der harten Arbeit, das Ruhen intensiviert den Geschmack und erhöht die Saftigkeit." Allen Anfängern verspricht er: Selbst wenn das Resultat nicht phänomenal schmeckt, dann ist es zumindest genießbar.
Buch-Tipp: You Suck at Cooking: "Weniger beschissen kochen", riva Verlag, Softcover, 224 Seiten, 20,60 Euro
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