Nollaig Chridheil: So schmeckt das schottische Weihnachtsfest

Nollaig Chridheil: So schmeckt das schottische Weihnachtsfest
Schottische Weihnachtsrezepte: Von duftenden Orangencakes bis zum Sandwich für den Nachmittagstee.

Wir sind in Schottland, daher gibt es auch rund um Weihnachten Whisky - aber heiß. Auf den Weihnachtsmärkten werden „Hot Toddies“ gereicht: Whisky mit Honig, Nelken, Zimt und Zitrone. Der Advent, etwa in Edinburgh, gilt für Schotten als  Volksfest und ist  bei vielen Touristen ein  beliebter Anziehungspunkt. Ein „Ceilidh“, also, wie man hier zu derlei Festivitäten sagt, Fish and Chips inklusive.  Menschen feiern, tanzen und singen gemeinsam, mit oder ohne Dudelsack. Wenn man einander ein frohes Fest wünschen möchte, heißt das  auf Schottisch-Gälisch  „Nollaig Chridheil“. Gefeiert wird nicht nur mit traditionellem Weihnachtsbaum, sondern auch mit bunten Girlanden und Strümpfen auf dem Kaminsims. Und bereits im Advent wird das Haus mit Stechpalmen und vielen bunten Lichtern dekoriert.

Schottisches Backwerk

Die Vorweihnachtszeit hat hier jede Menge zauberhaft-gemütliche Seiten, für die die  Köchin (u. a. beim ARD-Kochbuffet) und Autorin Theresa Baumgärtner eine große Schwäche hat. Dem Fest nach schottischer Art ist in ihrem neuen Kochbuch „Weihnachten. Rezepte für die schönste Zeit des Jahres“ ein ganzes Kapitel gewidmet – mit landestypischen Köstlichkeiten. „Das raue Schottland und vor allem das altehrwürdige Edinburgh ist für mich wie eine lebendige Kulisse zu einem geliebten Weihnachtsklassiker. Nirgendwo sonst lässt es sich so herrlich vor dem Kamin in ,Little Lord Fauntleroy‘ von Frances Hodgson Burnett schmökern“, erzählt sie. Auch von der Festtagsküche des Landes schwärmt Baumgärtner: „Die schottische Küche kann auf viele hervorragende Produkte aus unmittelbarer Nähe zurückgreifen. Ich denke an das Wild aus den Highlands oder die Meeresfrüchte von der Küste. Aber ich liebe auch das schottische Backwerk gerade zur gemütlichen Zeit.“ Scones, zum Beispiel, das klassisch-süße Gebäck zum Tee. „Gerne auch Shortbread oder zum Niederknien köstlich, der Sticky Toffee Pudding“, sagt sie.

Weihnachten –  im klassischen Sinn – gibt es in Schottland noch gar nicht so lange. Im Zuge der Reformation sind die Festtage im 17. Jahrhundert abgeschafft worden. Stattdessen wurde beim „Hogmanay“, dem schottischen Neujahrsfest, getrunken und dazu „Black Bun“ –  ähnlich wie Früchtebrot – gegessen. Das tut man heute immer noch – Hogmanay gilt als größte Party des Jahres mit einem gigantischen Feuerwerk. Im 20. Jahrhundert, im Jahr 1958,  wurde der 25. Dezember dann zum „Christmas Day“ ernannt, seit 1974 ist  der 26. Dezember ein Feiertag – mit traditionellem Festessen wie Truthahn mit Erdäpfeln und Gemüse, Christmas Pudding oder Mince Pie, schottisches Shortbread oder kleine Kuchen mit Früchten und Marzipan.

Rezept "Fizzy Pomegranate" - ein herrlicher Drink fürs Fest oder den Advent.

Nollaig Chridheil: So schmeckt das schottische Weihnachtsfest

Zutaten:  6 cl Martini extradry, 2 TL Ahornsirup, 3 Eiswürfel, 200 ml Champagner, 3 cl Granatapfelsaft, 1 Rosmarinzweig, etwas Rohrohrzucker  hell, 1 EL frische Granatapfelkerne

Zubereitung: Martini und Ahornsirup in ein  Longdrinkglas füllen,  verrühren. Eiswürfel zugeben,  mit Champagner aufgießen. Granatapfelsaft mit einem Löffel langsam und nah an der Oberfläche  einfließen lassen. Rosmarin in Zucker wälzen, ins Glas stellen, mit  Granatapfelkernen servieren.

Rezept "Hot Toddy"

Zutaten: 8 cl Whisky, 4 TL Honig, 100 ml Saft einer unbehandelten Zitrone, 200 ml Wasser, 4 Zimtstangen

Zubereitung: Whisky in feuerfestes Glas gießen, heißes Wasser zugeben, jetzt kommt der Zitronensaft und der Honig dazu. Eventuell mit Zitronenscheiben und Zimtstangen aufpeppen. Alte schottische Weisheit: Erst den Duft des Getränks einatmen, dann vorsichtig kosten.

Rezept Orange Cakes

Nollaig Chridheil: So schmeckt das schottische Weihnachtsfest

Zutaten: etwas Butter,  Backpapier für die Form, 125 g salzige Butter, geriebene Schale von 2 Bio-Orangen, 2 Eier
100 g heller Rohrohrzucker, 100 g Dinkelmehl Type 630, 1 gestr. TL Weinsteinbackpulver  

Zum Beträufeln: 100 gfrischer Orangensaft,  50 g Ahornsirup, 1/2 Ceylon-Zimtstange, 1/2 Sternanis

Zubereitung: Backrohr  auf 175 Grad C (Umluft) vorheizen, Förmchen mit Butter fetten und den Boden mit Backpapier auslegen, Butter und Orangenschale in einem kleinen Topf bei niedriger Temperatur erhitzen. Sobald die Butter köchelt,  Topf vom Herd nehmen, Eier und Zucker am besten mit der Küchenmaschine zu einer cremigen Masse schaumig rühren, bis der Zucker aufgelöst ist. Flüssige Orangenbutter unter Rühren in einem feinen Strahl zugießen. Mehl mit Backpulver in die Masse sieben, kurz und schnell unterrühren. Teig gleichmäßig in die Förmchen verteilen, glatt streichen, auf mittlerer Schiene ca. 25 Min. goldbraun backen. Orangensaft, Ahornsirup, Zimt und Sternanis auf die Hälfte einkochen lassen, sodass ein Sirup entsteht. Cakes aus dem Ofen nehmen, auf ein Kuchengitter stürzen. Backpapier vorsichtig abziehen, Küchlein mit dem Boden nach unten auf das Gitter setzen. Mit einem Zahnstocher viele kleine Löcher in die noch heiße Oberfläche stechen. Sofort mit dem Gewürzsirup beträufeln, diesen mit einem Pinsel verstreichen. Cakes auskühlen lassen.

Rezept "Warme Orangen-Enten-Sandwiches"

Nollaig Chridheil: So schmeckt das schottische Weihnachtsfest

Zutaten: 6 Toastscheiben,  hell, 3 TL Orangenmarmelade, 60 g geräucherte Entenbrustscheiben, 3–6 Radicchioblätter,
125 g Büffelmozzarella, etwas Pfeffer aus der Mühle, 20 g Butter.

Zubereitung: Toastbrotscheiben  jeweils von einer Seite mit einem halben TL Orangenmarmelade fein bestreichen. 3 Stück davon gleichmäßig mit Entenbrustscheiben belegen. Radicchioblätter waschen, trockentupfen, weißen Strunk abtrennen.
Entenbrust mit den leuchtend roten Salatblättern bedecken. Mozzarella mit frischem Pfeffer bestreuen und in feine Scheiben schneiden. Mozzarella gleichmäßig über dem Radicchio auf den drei Toastscheiben verteilen und mit der verbliebenen bestrichenen Toastscheibe zudecken. Eine große Pfanne erhitzen. Hälfte der Butter in die Pfanne geben
Wenn die Butter geschmolzen ist, Sandwiches hineinlegen und bei niedriger Temperatur von der unteren Seite goldbraun backen. Restliche Butter in die Pfanne geben, Sandwiches wenden und nun auch die andere Seite der Toasts goldbraun backen. Sandwiches herausnehmen, mit einem großen scharfen Messer in vier Quadrate schneiden und noch warm servieren.

BUCHTIPP: „Weihnachten. Rezepte für die schönste Zeit des Jahres“ von Theresa Baumgärtner/Brandstätter Verlag, 240 Seiten, 30 €

 

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