Lieblingsnachbar. Wer mit zehn Italienern übers Essen und typische Gerichte redet, wird zehn verschiedene Speisen hören. Mindestens. Denn die italienische Küche ist stark von Regionalküchen geprägt, die ihre besonderen Spezialitäten haben.
Was das Lieblingsessen beim Fußballschauen betrifft, ist die Pizza ursprünglich ein echter Süditaliener. Sie dürfte im 18. und 19. Jahrhundert in Neapel entstanden sein. Mit den Nudeln ist es nicht so einfach – sie werden je nach Region mit Eiern hergestellt und frisch verarbeitet oder getrocknet. Pasta-Gerichte gibt es aber in jeder Region Italiens. Und die Art der verwendeten Nudeln (es gibt unzählige!) bestimmt die Soße – oder umgekehrt: Je glatter sie sind, desto dünner kann die Soße sein. Je mehr Oberfläche die Nudel bietet, desto mehr Soße kann an ihr haften bleiben.
Was nun die kulinarische Abwechslung fürs Finalspiel betrifft, hilft ein Blick zur Aperitivo-Kultur. Da genießt man ein Getränk nach der Arbeit mit kleinen Häppchen, ein „Essen vor dem Essen“ sozusagen. Mit Bruschetta, kleinen Spießen mit Mozzarella, Cocktail-Tomaten und Basilikum etwa. Oder man bereitet eine Platte mit Oliven, Käsewürfeln, Melone und Schinken vor. Dazu ein paar Grissini (eventuell mit Rohschinken umwickelt) und Ciabatta-Brote. Tutto bene!
ENGLAND
Zwischen Fish and Chips und Gin Tonic: Deftige Gerichte, ungewohnte Kombinationen
Inselwelt. Beginnen wir beim Trinken. Immerhin verdanken wir den Engländern den Gin Tonic, der in den vergangenen Jahren eine Renaissance erlebt hat. Als Aperitif ebenso geeignet wie als Absacker, um das Match-Ergebnis zu begehen.
Da hat man sich hoffentlich schon eine gute Unterlage während des Spiels angegessen. Mit typischen englischen Gerichten, die traditionell auch in den Pubs serviert werden, sollte das kein Problem sein. Die englische Küche ist für ihre Deftigkeit bekannt. Fish and Chips beweisen das: Kabeljaufilet wird paniert und frittiert, dazu knabbert man Pommes frites (chips genannt). Das holt man sich aber lieber vom Take-away-Laden oder isst im Pub, als es zu Hause zuzubereiten, heißt es. Legendär ist auch die Vorliebe der Engländer für Erdäpfelpüree, etwa im Gericht Bangers and Mash. Spezielle Würste werden mit viel Püree und Soße (z. B. Zwiebelsoße) serviert.
Etwas gewöhnungsbedürftiger sind wohl Gerichte wie Jellied Eels, also Aal in Aspik. Muss man aber auch nicht probieren. Chicken Tikki Masala, ein mildes Curry-Gericht, punktet dafür mit exotischen Aromen. Und wer vor dem Match keine Lust zum Kochen hat, ist vielleicht mit dem Welsh rarebit glücklich. Dahinter versteckt sich ein Toast mit viel Cheddar, Worcestersoße, Salz und Pfeffer. Enjoy!
REZEPT ITALIEN
Arancini
Zutaten (für 4 Personen)
250 g Rundkornreis (z. B. Carnaroli, Arborio), 1 Zwiebel, 2 EL Olivenöl, 750 ml Gemüsesuppe, 100 g Ricotta, 1 Ei
Für die Fülle: 300 g Faschiertes, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 2 EL Olivenöl, 1 kleine Karotte, 2 EL Tomatenmark, 1 TL Oregano, 150 g Erbsen, Salz und Pfeffer, eventuell etwas Wasser
Zum Frittieren: 100 g Mehl, 100 g Semmelbröseln, 2 Eier, ausreichend Öl
Zubereitung
Für die Fülle gehackte Zwiebel und Knoblauch in Olivenöl anschwitzen, darin Faschiertes anbraten.
Fein geraspelte Karotte, Oregano, Erbsen und Tomaten einrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zu einem nicht zu flüssigen Ragout schmoren
Zwiebel und Reis in etwas Öl anschwitzen. Nach und nach mit Suppe angießen und so lange einkochen, bis ein Brei entsteht, der Reis aber noch Biss hat
Etwas abkühlen lassen, Ricotta und Ei unterrühren. Jeweils 1 EL Risotto in die Handfläche geben und flach drücken. 1 EL der Fülle draufsetzen, mit einem weiteren Esslöffel Reis abdecken und zu Bällchen formen
Bällchen in Mehl, verquirlten Eiern und Brösel wälzen und schwimmend in heißem Fett einige Minuten goldbraun frittieren
REZEPT ENGLAND
Cheddar-Scones
Zutaten (für 15 Stück)
300 g Mehl, 40 g kalte Butter, 240 ml Milch, 1 Pkg. Backpulver, TL Salz,
1 Prise Pfeffer (aus der Mühle),
1 TL Zucker, 50 g geriebener Cheddar-Käse, evtl. 1 TL Currypulver
Zubereitung
Backrohr auf 200°C Umluft (oder 220°C Ober-/Unterhitze) vorheizen. In einer Schüssel Mehl mit Backpulver, Salz, Pfeffer, Zucker und Curry vermischen
Butter würfeln und rasch mit der Mehlmischung zerbröseln. In der Mitte eine Mulde formen. Restliche Zutaten in die Mulde geben.
Mit einem Löffel oder Teigspatel locker, aber gründlich, vermischen – nicht durchkneten
Teig auf bemehlter Arbeitsfläche leicht durchkneten – der Teig sollte nicht „glatt“ sein, sondern weich, luftig und locker. Ca. 3 cm dick ausrollen.
Mit einem runden Ausstecher (5 bis 6 cm Durchmesser) oder einem Glas Scones ausstechen
Die Scones auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, mit Milch bestreichen. 12 bis 15 im Minuten Ofen goldbraun backen
Warm oder kalt genießen: richtig britisch quer durchschneiden und z. B. mit Kräuter-, Lachs- oder Schinkencreme füllen
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