Florian Holzers Restauranttest: Ihana
Finnland ist augenblicklich ja Corona-mäßiger Musterschüler, finnische Kinder schneiden beim PISA-Test erstklassig ab und in einigen Studien werden die Finnen als die zufriedensten Menschen der Welt bezeichnet. Was sicher nicht am Wetter liegt, vielleicht aber an der hervorragenden finnischen Snack-Kultur, und genau die nach Wien zu bringen, nahm sich die junge Hanna Yrjölä vor. Seit zwölf Jahren lebt die Finnin in Wien, arbeitete in Lokalen wie „Lingenhel“ und „Motto am Fluss“, unmittelbar vor dem ersten Lockdown eröffnete sie ihr kleines, gemütliches „Ihana“ im Karmeliterviertel. Diesmal entschied sie sich für Take-away, und das funktioniert bei ihrem Angebot auch völlig problemlos. Als da wären: „Korvapuusti“, die finnische Zimtschnecke, nicht so süß wie bei uns üblich, dafür mit mehr Zimt und Kardamom (2,50 €). Oder die satt belegten Roggenbrote, mit Räucherlachs, Salat und Frischkäse (7,50 €), mit Shrimps, Dille und Crème fraîche (6,50 €), mit Roastbeef, Mayonnaise und Gurkerln (8,50 €) oder mit Beinschinken und Schnittlauch (4,90 €). Auf Finnisch würden sie eigentlich „Voileipiä“ heißen, damit die Leute wissen, worum’s geht, erlaubte sich Frau Yrjölä aber die schwedische Bezeichnung Smörrebröd. Und dann wird’s wirklich speziell: Das „Ihana“ ist nämlich wohl die einzige Adresse Österreichs, wo man karelische Piroggen, auch bekannt unter „Karjalanpiirakka“, bekommt – ein mürbes Roggenteig-Gebäck, gefüllt mit Milchreis, auf das man dann noch salzige Ei-Butter („Munavoilla“) draufgibt (3,80 €). Sehr gut, sehr hübsch und mal wirklich was anderes.
Ihana
Wien 2, Kleine Pfarrg. 3/1,
Tel: 0699/171 68 652,
Di-Fr 9-17, Sa, So 9-12,
www.ihanainwien.com
Bewertung:
Essen: 35 von 50
Service: 10 von 10
Weinkarte: 13 von 15
Ambiente: 23 von 25
Gesamt: 81 von 100
florian.holzer@kurier.at
Kommentare