Florian Holzers Restauranttest: Hamu

Florian Holzers Restauranttest: Hamu
Egal, ob Lockdown oder nicht, Take-away- und Imbiss-Kultur wird in Zukunft eine sehr viel größere Rolle spielen als bisher.

In den nächsten Wochen werden wir hier neue, empfehlenswerte Imbiss-Lokale behandeln und zum Glück haben da ja einige aufgemacht. Denn: Egal, ob Lockdown oder nicht, Take-away- und Imbiss-Kultur wird in Zukunft eine sehr viel größere Rolle spielen als bisher. Und Imbisse werden damit auch besser sein als bisher. Das beweist etwa Hatice Kadagal, die neun Jahre lang am Rochusmarkt für erstklassig frischen orientalischen Imbiss sorgte. Nach der Scheidung von ihrem Mann tat sie sich mit ihrem Cousin Mustafa Kadagal zusammen, man übernahm ein ehemaliges Feinkostgeschäft in der kleinen Schaumburgergasse, baute ein Jahr lang um und zeigt hier nun, dass Döner & Co keinesfalls Junkfood sein müssen.
Hatice Kadagal bestückt die Dreh-Spieße nämlich nicht nur selbst – das ist die absolute Ausnahme in der Döner-Szene –, sondern nimmt dafür auch nur Gentechnik- und Antibiotika-freies Fleisch aus regionalen Zuchten, die auch namentlich angeführt werden. Beides macht das Kebab als Sandwich (3,90 €), Wrap (4,50 €) oder als Teller-Portion (9,50 €) zwar etwas teurer als vom Döner-Standl gewohnt, aber halt auch entscheidend besser. Auch die – glutenfreien – Falafel rollt Frau Kadagal selbst (7,10 €) und die Kibbeh – knusprig frittierte Bulgur-Knöderl mit einer Füllung aus Lammfaschiertem, Nüssen und Granatapfel – werden mit frischem Tomatensalat, mildem Hummus und pikanter, köstlicher Gewürzpaste Acili Ezme kombiniert (2,50 €/Stk.). Besonders erfreulich: Es gibt zwei verschiedene griechische Flaschenbiere, die nahezu perfekte Begleitung für dieses Essen.

Hamu
Wien 4, Schaumburgerg. 12,
Tel: 0676/475 32 11,
Mo-Sa 8-20,
Zustellung in 1040 Wien Mo-Sa 11-20,
www.ha-mu.at

Bewertung:
   Essen: 33 von 50
   Service: 10 von 10
   Weinkarte: 10 von 15
   Ambiente: 17 von 25
Gesamt: 70 von 100


florian.holzer@kurier.at

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