Florian Holzers Restauranttest: Ban im Schlössl

Florian Holzers Restauranttest: Ban im Schlössl
Von Donnerskirchen nach New York und wieder zurück. Es wird bunt und multikulturell in der Küche - zunächst bis Ende August.

Vor 20 Jahren ging Wolfgang Ban von Donnerskirchen nach New York, leitete dort zehn Restaurants vom Burger-Lokal bis zum Gourmet-Fischrestaurant, einige davon auf Long Island, wo er auch Austern züchtete. Nachdem ihn ein Investor hängen ließ und sich die Corona-Situation in New York bedrohlich gestaltete, kam er nach Donnerskirchen zurück. Im Martinschlössl, einem barocken Lesehof, der als Event-Veranstaltung dient, fragte er an, ob er die Küche für Koch-Experimente nützen könne und erhielt zu seiner Überraschung gleich das ganze Lokal. In New York sei er Botschafter der österreichischen Küche gewesen, sagt er, hier sehe er sich als Botschafter der modernen amerikanischen Cuisine. Stimmt, Bans Gerichte sind bunt, multikulturell, oft knusprig und stark gewürzt. Chickenwings mit „Bannonischer“ Sauce aus Honig und Fischsauce etwa sind großartig (8,– €), Kalbsbries kocht er in chinesischem Räuchertee, umhüllt es mit einer knusprigen Marsala-Karamell-Kruste und kombiniert mit Karfiolcreme und Buchenpilz (14,– €), rosa gebratene Entenbrust wird mit Steinpilzen und einer absolut unwiderstehlichen Steinpilz-Miso-Creme serviert (14,– €). Die Tagesempfehlungen sind unbedingt zu beachten, da gibt’s dann etwa das derzeit vielleicht beste Chili con Carne des Landes oder „Brisket“ (Brustspitz) aus dem Smoker mit säuerlich-scharfer BBQ-Sauce (19,– €). Die Terrasse ist toll, drinnen ist es etwas schmucklos, die rein burgenländische Weinkarte hat ein paar fantastische Sachen zu Diskontpreisen zu bieten. Gekocht wird hier bis Ende August, danach wird man weitersehen.

Ban im Schlössl
7082 Donnerskirchen, Hauptstr. 57,
Tel: 0670/40 97 069,
Do-Sa 17-24, So 11-15,
www.banimschlössl.at

Bewertung:
   Essen: 44 vvon 50
   Service: 8 von 10
   Weinkarte: 13 von 15
   Ambiente: 20 von 25
Gesamt: 85 von 100


florian.holzer@kurier.at

Kommentare