Der Hype um Tonic

Der Hype um Tonic
Ohne den Gin-Boom hätte es den Hype um das Tonic nicht gegeben.

Queen Mum (2002) hätte ihre Freude gehabt – es war das Jahrzehnts des Gin Tonics. Woher ihr Lieblingsgetränk stammt, ist nicht genau dokumentiert: Es dürfte aber eine Erfindung aus dem britischen Empire sein, als in Indien zum Schutz vor Malaria das chininhaltige Indian Tonic Water getrunken wurde. Die Spirituose aus Wacholderbeeren sollte die intensiven Noten des Tonics überdecken.

"Das Gin-Tonic ist eine Symbiose – ohne Gin-Boom hätte sich das Tonic nicht so entwickelt und umgekehrt", analysiert Markus Pichler, Europa-Manager von Fever-Tree.

Bei dem Unternehmen handelt es sich um eine der bekanntesten Tonic-Marke Europas, die dank des Hypes um Bitternoten in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen ist: "Der große Hype um Tonic wird nächstes Jahr wohl ein Ende haben. Trends in unserer Zeit sind kurzlebig: Das Tonic ist gut etabliert, es werden die nächsten Getränke auf den Markt kommen."

Laut dem Experten lässt sich im Nachhinein die verstärkte Nachfrage von Tonic auch mit dessen Bitternoten erklären: "Das süße Zeitalter ist vorbei: Die Leute sehnten sich nach etwas Bitterem und Spritzigem, was sich auch im Aperol-Spitzer widerspiegelte.“

Die neuen alkoholfreien Destillate wie ein alkoholfreier Gin aus Österreich (siehe links) sieht Pichler nicht als Konkurrenzprodukt: "Diese Getränke werden sich etablieren, sie sind eine gute Ergänzung auf dem Markt: Wenn man zum Beispiel mit dem Auto unterwegs ist, ist es ein ähnlicher Trinkgenuss ohne Promille. Ich glaube aber nicht, dass die Konsumenten einen alkoholfreien Gin pur trinken werden."

Sauer macht lustig

Zukunfts- und Trendforscher beschäftigen sich mit der Frage, was kommen wird. Bei Tonic zeigt sich, dass die Konsumenten bereits jetzt schon gerne zu einer Variante mit mediterranen Nuancen greifen. "Die Zielgruppe hat sich verbreitert. Es geht weg von der klassischen Geschmacksrichtung. Außerdem sind jene Sorten im Kommen, die nicht so Chinin-haltig sind – also nicht so bitter."

Was lässt sich bereits jetzt aus der Produktentwicklung für das Jahr 2020 verraten? "Es lässt sich trefflich darüber streiten, warum was funktioniert. Mit Zitrusfrüchten hat man gute Erfahrungswerte, es könnte in diese Richtung gehen."

Rezept für die Festtage: Orchard Cooler – Kalter Punsch mit Gin

FÜR 30 PORTIONEN

100 cl naturtrüber Apfelsaft, kalt

80 cl Gin, kalt

60 cl Birnensaft, kalt

30 cl Zitronensaft, kalt

30 cl Zimtsirup

Große Eiswürfel

Für den Zimtsirup 200 g Zucker, 200 ml Wasser

und vier zerstoßene Zimtstangen aufkochen und

abkühlen lassen

Alle Zutaten in ein großes Gefäß geben

Mit einem langen Löffel kräftig umrühren

Einen großen Eiswürfel dazugeben und

zirka zehn Minuten antauen lassen

Tipp: Eine Birne und eine Zitrone in Scheiben

geschnitten als Dekoration dazugeben. Etwas Muskatnuss bereitstellen, um den Drink damit zu verzieren

Info: weitere Rezepte auf ginspiration.de

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