Die Highlights der Salzburger Festspiele
Fest zur Festspieleröffnung
Salzburg, 31 Spielorte, 72 Programmpunkte, 19. & 20. Juli Zwei ganze Schnuppertage im Zeichen der Hochkultur, und das bei freiem Eintritt, wo gibt es das sonst? Mehr als 10.700 Zählkarten liegen auf, um Interessierten vom Festspielhaus bis zur Perner-Insel in Hallein einen guten Einblick in die aktuellen Produktionen zu vermitteln. Einige Festspielstars zeigen sich dabei auch von einer anderen Seite: Peter Lohmeyer, der „Tod“ im „Jedermann“, liest für die Krebshilfe Salzburg, seine Kollegin Mavie Hörbiger aus einer Erzählung von Éric Vuillard, und Christa Ludwig, die Grande Dame der Oper, gibt bei einer öffentlichen Meisterklasse in der Universitätsaula ihr Wissen an junge Sänger weiter.
Idomeneo
Felsenreitschule, 27. Juli - 19. August Man braucht kein großer Kenner der Arbeit von Peter Sellars zu sein, um zu ahnen: Der quirlige US-amerikanische Regisseur bringt frischen Wind in die knapp 250 Jahre alte Mozart-Oper – mit Tenor Russell Thomas in der Titelrolle und Paula Murrihy als Idamante. Dirigat: Teodor Currentzis. Sellars trifft auch mit seiner Eröffnungsrede den Zeitgeist auf den Punkt. Titel: „Das Meer als Erzähler: Globaler Wandel und kulturelles Wirken – Die Bedeutung und Dringlichkeit einer ,ökologischen Zivilisation’ für die nächste Generation“.
Médée
Großes Festspielhaus, 30. Juli - 19. August Die Antike ist noch lange nicht abgehakt. Im Mittelpunkt der 1797 uraufgeführten Oper von Luigi Cherubini steht Medea, eine starke, leidenschaftliche und intelligente Frau. Regisseur Simon Stone erforscht die Ursachen für ihr Handeln im heutigen Kontext. In der Titelpartie: die russische Sopranistin Elena Stikhina. Musikalische Leitung: Thomas Hengelbrock.
Sommergäste
Perner-Insel, Hallein, 31. Juli - 8. August Maxim Gorkis Schauspiel sorgte bei der Uraufführung 1904 in St. Petersburg, am Vorabend der Russischen Revolution, für Aufregung. Regisseur Evgeny Titov wird alles dazu tun, dass das Gesellschaftspanorama auch heute niemanden kalt lässt. Unter anderen im Ensemble: das ehemalige „Vorstadtweib“ Gerti Drassl und Martin Schwab.
Orphée aux enfers
Haus für Mozart, 14. - 30. August Man darf gespannt sein: Barrie Kosky, deutsch-australischer Intendant der Komischen Oper Berlin, gibt mit Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ sein Salzburg-Debüt. Seine Inszenierung geht der Frage nach: Wie viel Aufruhr steckt im Can-Can? In den Titelrollen der Opéra-bouffon: Joel Prieto und Kathryn Lewek.
Simon Boccanegra
Festspielhaus, 15. - 29. August „Düster, aber fesselnd“: So Giuseppe Verdi über seine als Geheimtipp gehandelte Oper aus dem Jahr 1857. Es geht um bürgerkriegsartige Konflikte im Genua des 14. Jahrhunderts. Das Thema: Männer machen Geschichte, Frauen sind die Opfer. Valery Gergiev dirigiert die Wiener Philharmoniker, Regie: Andreas Kriegenburg.
Die Empörten
Landestheater, 18. - 29. August Theresia Walser, Tochter der literarischen Krisenstimme vom Bodensee Martin Walser, peppte den antiken Antigone-Kreon-Konflikt mit einem Schuss aktueller Empörungskultur auf. Im Uraufführungsteam: Caroline Peters als streitbare Politikerin.
Alexandra Dovgan, Martha Argerich
Mozarteum & Festspielhaus, 31. Juli & 14. August Grigory Sokolov und die Festspiele stellen im Mozarteum das elfjährige „Wunderkind“ Alexandra Dovgan vor. Zwei Wochen später konzertiert das einstige „Wunderkind“ Martha Argerich mit dem West-Eastern Divan Orchestra.
Wiener Philharmoniker
Felsenreitschule 25. August Sonderkonzert mit Salzburger Blasmusikvereinen: Um 11.30 h treffen in der Felsenreitschule Opernklänge auf Walzermelodien und Polkas. Zünftig.
Ulysses
Marathonlesung & Installation, von 8. - 28. August Eine Marathonlesung mit Birgit Minichmayr, Corinna Harfouch, Volker Bruch u.a. im Landestheater sowie Ruth Beckermanns Installation „Joyful Joyce“ am Mozartplatz erinnern an den Sommer 1928. Damals hielt sich James Joyce für fünf Wochen in der Festspielstadt auf.
Mythos Orpheus und Eurydike
Mozarteum, Lesung mit Senta Berger und Ulrich Matthes, 15. August Schöne Idee: Senta Berger, siebenfache Buhlschaft, begibt sich mit Ulrich Matthes und Texten von Cocteau bis Kokoschka auf Spurensuche einer legendären Liebe.
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