Die besten Tipps für die antike und moderne Stadt Athen
"Uns geht’s supergut hier“, erzählt Alexis. „Ich gehe jeden Morgen ins Meer schwimmen, verdiene genug und habe eine süße Tochter.“ Alexis chauffiert seine Gäste vorzugsweise auf der Strecke vom Athener Hafen Piräus ins Zentrum zum Syntagma Square und retour.
Auf der etwa 20-minütigen Fahrt kommt man im Van schnell ins Reden und erfährt, wie die Stimmung im Land ist, dass es wieder aufwärts geht und dass die Menschen hier gewohnt sind, Krisen zu überdauern. Von der unfreiwilligen Ruhepause haben sie direkt zurück zu ihrer mediterranen Lebensfreude gefunden – ganz nach dem bewährten Olympia-Leitspruch „Das Glück hilft den Mutigen.“
Das zeigt sich auch im Straßenbild. Keine Spur mehr von vergangener Lockdown-Tristesse. Bereits montags früh um 7 Uhr stehen vor den Gassenlokalen Tische und Sessel bereit, die ersten Gäste bestellen ein Frappé, den typischen kalten Nescafé mit Eiswürfeln, auch Touristen sind vereinzelt vor Ort.
Die 4,5 Millionen-Metropole zeigt sich sprudelnd vor Lebensfreude, aufgeräumt wie selten zuvor und ist heute so innovativ, dass sogar die EU ein paar Ideen von den Athenern übernehmen will. Wie etwa das Passenger-Locator-Formular (PLF), eine Plattform, die bereits seit vergangenem Jahr gut funktioniert und die neuen Einreisebestimmungen erleichtert. So dürfen Touristen ab sofort ohne Quarantänepflicht einreisen, sofern sie sich vorab auf der Plattform registriert haben.
Die zweifache Olympiastadt rüstet auch in Sachen Green City auf. So ist eine durchgehende Fußgängerroute in Planung, die es Einwohnern wie Touristen ermöglichen soll, von der Akropolis und der antiken Agora, bis zur Athener Akademie und dem neuen Olympischen Panathinaiko-Stadion im Nationalpark zu gelangen.
Auch das typische und ursprüngliche Viertel rund um die Plaka sowie die Hauptstraßen Ermou, Mitropoleos und Athinas, sollen in autofreie Zonen umgewandelt werden. Der zentrale Omonia Square, früher dichter Verkehrsknotenpunkt, wurde umweltfreundlich modernisiert, und mit einem der größten Springbrunnen Europas erneuert. Platz und Lokale rundum sollen im Sommer damit gekühlt werden.
Die Akropolis ist das bekannteste Bauwerk des antiken Griechenlands, errichtet zwischen 464 v. Chr. und 406 v. Chr. auf einem 156 Meter hohen Felsen. Im Parthenon-Tempel soll die Statue von Pallas Athene gestanden sein
Götter und Graffiti
Das beliebte Altstadtviertel Plaka wurde zwar auf den Trümmern des antiken Athens gebaut, das „Viertel der Götter“ zählt aber heute neben Psyri, Gazi und Exarchia zu den coolsten Ausgehvierteln unter hippen Globetrottern. In dem Stadtteil Athens, der sich rund um den Fuß der Akropolis erstreckt, locken unzählige kleine Lokale und Geschäfte, ein bunter Mix aus Vintage, Shabby-Chic und modernem Design.
Erstmals in Athen, ist es zwar etwas schwierig, sich in dem Gassen- und Menschengewirr zurechtzufinden, vor allem, weil nicht alle Straßennamen in Englisch angeschrieben sind. Aber nach einem Greek Coffee oder einem Cocktail – je nachdem, wann man startet –, den man am besten gleich in der kleinen versteckten Bar Ipitou am Syntagma Square bestellt, und ausgerüstet mit einem Stadtplan, kann die Entdeckungstour durch die Stadt, die einst der Mittelpunkt der antiken Welt war, losgehen. Wer sich quer durch die Plaka Richtung Monastiraki durchgeschlagen hat, hat es nicht mehr weit auf die 156 Meter hohe Akropolis.
Junge Paare starten gerne am späten Nachmittag, um vom Parthenon aus, dem Stadttempel der Pallas Athene, bei Sonnenuntergang den Blick über Athen zu genießen. Nachts erstrahlt die Akropolis jetzt in neuem Licht, ein Konzept, das 2020 mit dem internationalen Dark-Award ausgezeichnet wurde, dem Oscar für Lichtsetzung. Die Götter-Statuen sind heute allerdings hinunter ins neue Akropolis-Museum übersiedelt. Hier stellten die Architekten Tschumi & Fotiadis 70 Meter lange Nirostasäulen so auf, dass sie mit den antiken Limestone-Säulen, zu sehen durch die Glasfassade, einen harmonischen Dialog führen. Übrigens: Griechische Statuen zeigen Männer häufig nackt, denn Sport wurde unbekleidet ausgeübt. Nur ledige Damen und Männer durften bei den Spielen zusehen.
Geht man weiter am Fuße der Akropolis entlang, verliert man sich schnell in basarartigen Shops und kleinen Geschäften des Flohmarktviertels Monastiraki. Mittendrin liegt das Café Avissinia mit französischem Flair, ein Künstler-Treff. Hier sollte man unbedingt für einen köstlichen Brunch stoppen.
Hipp, jung und manchmal aufregend geht es auch in anderen Vierteln zu. In Exarchia zum Beispiel. Teile des Viertels sind Hotspot für griechische Start-ups und Street-Artists. Das rege Nachtleben, Livekonzerte, urbane Subkultur und unzählige Graffiti an jeder Hauswand ziehen viele an. Doch einige Plätze sind von einer rebellischen Anarcho-Szene besetzt und gelten bis heute als Barometer für Krisen in der Stadt. Das lockt wiederum vorwiegend jugendliche Touristen, die sogar geheime Guided-Tours zu brennenden Autos buchen. Anspruchsvollere pilgern da schon lieber in den neuen Freizeitpark des Stararchitekten Renzo Piano.
Dachpark und Athener Riviera
861 Millionen Dollar kostete der Bau des spektakulären Stavros Niarchos Foundation Cultural Center (SNFCC) des Stararchitekten. In dem Green Building mit Freizeitpark und Solarpaneelen am Dach ist neben der Nationalbibliothek auch die Nationaloper untergebracht.
Auf der Dachterrasse im Café Lighthouse mit Blick auf das Olympia Stadion und Piräus an der Athener Riviera, die bis zum Kap Sounion reicht, bekommt man Lust auf Hafenatmosphäre und eine Kneipentour. Auf der Flaniermeile der Athener, in Mikrolimano, kann man nicht nur schnell ins Meer springen, sondern auch zwischen Luxusyachten und kleinen Booten von einer Taverne in die nächste spazieren. Alex, der Fahrer, ist auf Abruf zur Stelle, und nach nur zehn Minuten Fahrt ist man im Paradies der Seafood-Küche.
Mikrolimano ist ein kleiner Nebenhafen von Piräus, hier beginnt die Athener Riviera. 30 Minuten dauert die Fahrt vom Zentrum Athens hierher, um zwischen Yachten und Fischlokalen zu promenieren. Allerdings wird die kleine Hafenpromenade zur Zeit umgestaltet.
BEST OF ATHENS
Von antiken Hotspots zu schicken Dachbars mit Panoramablick und modernen Design-Hotels.
Hotels
Hotel Marriott. Style-Zimmer, schickes Gourmet-Restaurant „Made in Athens“ samt Bar am Dach mit Panoramablick zu Akropolis und Niarchos-Foundation, https://www.marriott.com
Grecotel. Empfehlenswert ist auch das Hotel in Kap Sounio, an der Riviera Athens. Traumstrände, Poseidontempel und Golfplätze. In dem Athener Hotel warten Graffiti-Zimmer und Art-Suiten von Pallas Athena, https://www.grecotel.com
Hotel Orion. Das nette Hotel im Stil der 1960er-Jahre hat preiswerte Zimmer mit Blick zur Akropolis, https://www.orion-dryades.com
Athens Capital Hotel. Mitten im Zentrum, am Syntagma-Platz, eröffnete kürzlich das neue Luxushotel mit Rooftop-Pool-Bar und Panoramablick auf Athen, https://group.accor.com
Shopping
Free Shop. Coole smarte Mode für Damen und Herren im minimalistischen Stil, https://freeshop.gr
Polkadots. Schöne handgemachte Mode lokaler Designer. 100 Adrianou Street, Plaka, 105 56 Athen, facebook: polka dots
i-D Conceptstore. In den drei Stores gibt es Echt-Schmuck lokaler Designer, Accessoires, Schuhe, Taschen und eine Kunstgalerie, https://www.idconceptstores.com
The Greek Designers Store. Feine luxuriöse Jewelry und Modeaccessoires lokaler Designer, https://greek-designers.com
Boutique de la Parfümerie. Düfte für sie & ihn aller Luxusmarken in traumhaftem Vintage-Ambiente, https://www.parfumeri.gr
I presveia. Der Wiener Fotograf Homolka eröffnet ab Juni eine Wiener Greisslerei mit Weinen, Schokoladen, Würsten und süßem Senf. Kallidromiou 40, in Exarchia, wo auch am Samstag der schönste Wochenmarkt stattfindet, https://facebook.com/ipresveia
Lokale
Restaurant Aleria. Beste griechische Sterne-Küche in stylischem Luxus- Ambiente mit Fornasetti-Dekor in einem neoklassizistischen Stadthaus, https://www.aleria.gr
Beauty killed the Beast. Hippe Cocktail-Bar und Brunch-Hotspot, bei dem man griechische Klassiker neu entdecken kann. Paramithias 14, Athen 104 35, https://www.thisisathens.org/nightlife/beauty-killed-beast
Café Avissinia. Mitten in Monastiraki, umgeben von Flohmarkt-Shops, im Stil eines französischen Künstlercafés, https://cafeavissinia.net
Fischtavernen in Piräus. Entlang der pittoresken Hafenzeile in Mikrolimano reiht sich ein Fischrestaurant an das nächste. Adressen im Seafoodguide: https://www.athensguide.com/restaurants.html
Sehenswert
Stavros Niarchos Foundation Cultural Center. Das imposante Kulturzentrum von Renzo Piano an der Bucht von Faliro beherbergt auch die Nationalbibliothek und die Nationaloper sowie einen großen Freizeitpark. Im Juni wird dort auch ein neues Fine-Dining-Restaurant eröffnet, https://www.snfcc.org
Parthenon & Akropolis. Eine Tour zum Nationaltempel lohnt auch abends. Im Sommer bis 19.30 geöffnet. Unbedingt auch das Akropolis-Museum besuchen, besser mit Guide, https://www.filitatravel.com
Tour durch Exarchia. Das Künstler- und Studentenviertel ist voll mit Graffiti und versteckten, hippen Bars & Clubs. Aufregendes Nachtleben im ehemaligen Anarcho-Viertel, https://www.thisisathens.org/neighbourhoods/exarchia-guide
Weitere Infos:
https://www.discovergreece.com, https://www.alternativeathens.com
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