Ina Lange: So wurde ich leidenschaftliche Läuferin

Ina Lange, begeisterte Läuferin
Von der Gelegenheitsläuferin zum Beinahe-Profi - eine persönliche Erfolgsgeschichte.

Ina Lange hat sich in der Läuferszene als Bloggerin einen Namen gemacht. "Ich schreibe nicht darüber, wie man es richtig macht, sondern erzähle Geschichten, was alles schiefgehen und was man daraus lernen kann." Ina ist Läuferin aus Leidenschaft – die Liebe zum Laufen musste sie jedoch selbst erst entdecken. Weitere Berichte zum Thema Fitness und Laufen finden Sie hier.

"Früher habe ich mich nie informiert"

Begonnen hat sie wie viele als Schönwetter-Läuferin jedes Jahr aufs Neue im Frühling, um den Winterspeck loszuwerden. "Es war eine Quälerei und meine einzige Motivation war die Vorfreude auf die Dusche danach. Ich habe mich dauernd gefragt, wo dieses Gefühl von Freiheit im Kopf ist, wenn man läuft." Sobald es im Herbst kühler wurde, landeten ihre Laufschuhe wieder im Kasten.Um sich auch im Winter zum Training motivieren, meldete sie sich für den Halbmarathon in Wien an. "Ich habe mich nie über Pulsbereiche oder so etwas informiert, bin drei Mal die Woche laufen gegangen und dachte, dabei kann man sowieso nichts falsch machen."

Eine Mitmach-Aktion des KURIER veränderte alles. Ina bekam ein persönliches Lauftraining vom IMSB (Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung) und dafür bloggte sie im KURIER über ihre Fortschritte. Doch nach der ersten Analyse kam die ernüchternde Diagnose: "Ich durfte den Halbmarathon nicht laufen, weil mein Körper das nicht bewältigen konnte." Inas Laufkarriere hätte hier enden können. Stattdessen blieb sie erst recht dran: Das IMSB betreute sie weiter, damit sie bei einem späteren Halbmarathon teilnehmen konnte – und sie bloggte selbstironisch weiter über ihre Fortschritte "Ich habe gelernt, mit der Pulsuhr laufen zu gehen, und habe schnell Verbesserungen festgestellt. Plötzlich war ich nach dem Laufen nicht mehr so erledigt und hatte mehr Spaß daran. Ich war nicht mehr so am Limit und hatte Luft nach oben."

Zwei Marathon-Läufe später

Heute, drei Jahre später, bloggt die 28-Jährige noch immer, hat zwei Marathon-Läufe bewältigt – und ein Buch herausgebracht. "Als ich begonnen habe, gab es keine Literatur, in der ich meine Lebensrealität wiedergefunden hätte. Die Erfahrungsberichte waren von älteren Männern oder von Frauen mit Kindern. Oder sie waren so anspruchsvoll, dass sie nicht für Anfänger geeignet waren." Also hat Ina beschlossen, selbst zu schreiben. "Das Buch ist aber keine Zusammenfassung meines Blogs, sondern komplett neu mit mehr persönlichen Hintergründen geschrieben."Besonders stolz ist Ina darauf, das Buch beim selben Verlag herausgebracht zu haben wie Kathrine Switzer. Die Amerikanerin ist entgegen Widerständen als erste Frau beim Boston Marathon mitgelaufen. Ihre Erfahrungen hat sie in dem Buch "Marathon Woman" festgehalten. "Man ist es ihr als Läuferin fast schuldig, Marathon zu laufen", schwärmt Ina. Inzwischen kennt sie natürlich auch das Freiheitsgefühl beim Laufen. "Ich liebe es, bei der Marathonvorbereitung einfach drei Stunden lang den Kopf auszuschalten, durch die Gegend zu laufen und die Umgebung auf mich wirken zu lassen."

Buchtipp: "Läuferin aus Versehen" von Ina Lange. Erschienen bei Spomedis um 18,50 Euro

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