Fitness-Trainer zum Tragen und Anziehen
Der Blick in den Spiegel offenbart es. Leider. Das Bäuchlein hat sich über die Wintermonate gewölbt. Für viele ist diese Erkenntnis mitten im Frühling eine bittere Erfahrung. Wer will nicht fit und durchtrainiert aussehen, wenn hautenge oder luftige Kleidung bei warmen Temperaturen ausreicht? Entweder man sucht – um ein paar Kilos loszuwerden – den Weg in die nächste Muckibude und lässt sich von Sportprofis beraten. Oder man startet mit trendigen Alternativen in ein aktives Leben. Damit die Bewegungsziele nicht unerreicht bleiben und sich Erfolge einstellen, gibt es elektronische Personal Trainer, die in unterschiedlichen Kombinationen zur Anwendung kommen. Dazu zählen spezielle Apps für das Smartphone, Fitnessbänder als Ergänzung für das Handgelenk und – schon in naher Zukunft – smarte Kleidung, in der Messsensoren direkt integriert sind.
Wer für den Anfang kein Geld ausgeben, aber trotzdem mit speziellen Fitness-Programmen am Mobiltelefon "erste Gehversuche" unternehmen will, kann über die auf dem Smartphone vorhandenen App Stores kostenlose (Test-)Versionen herunterladen. Allerdings muss man bedenken, dass in vielen Fällen nur wenige Funktionen freigeschaltet und die Grenzen der Möglichkeiten bald erreicht sind.
App-Vielfalt
Endomondo – Laufen & Gehen, MyFitnessPal, Runkeeper, Sport Tracker, Runtastic oder große Sportausrüster wie Nike und Adidas sind App-Anbieter, die mit kostenlosen Versionen Interesse an ihren Premiumprogrammen wecken wollen. Anders ist das Konzept des Suchmaschinen-Giganten Google: Da er auf das Sammeln von Daten trainiert ist, gibt es seine App Google Fit komplett gratis.
Neben dem Erfassen von Schritten oder Strecken mit Sensorfunktionen wie GPS, um Distanzen, Trainingsdauer oder Tempo aufzuzeichnen, werden anhand von Angaben wie Alter, Größe und Gewicht verbrannte Kalorien berechnet und danach weitere Fitness-Ziele vorgeschlagen. So soll die Motivation bei den Sportlern hoch bleiben.
Mehrere App-Entwickler bieten auch die Möglichkeit, die Daten mit der Webseite des Herstellers zu verlinken, um sie dort in Form eines Tagebuchs protokollieren und gezielt auswerten zu können. Außerdem ist es möglich, auf individuelle Trainingspläne zuzugreifen und sportliche Aktivitäten via Social Media mit Freunden zu teilen.
Aufzeichnen
Voll im Trend liegen derzeit so genannte Fitness-Tracker, auch "Wearables" genannt, die am Handgelenk getragen werden und 24 Stunden lang die Aktivitäten aufzeichnen. Einfache und zugleich günstige Fitness-Armbänder können nicht viel mehr als Schritte zählen, reichen für Anfänger aber aus, um ein wenig in Bewegung zu bleiben und die Daten zu kontrollieren. Hobby- oder Profisportler müssen tiefer (ab 100 Euro) in die Tasche greifen, damit sie ein Gerät in Händen halten können, das ihren Anforderungen, wie genauere Daten, lange Akkulaufzeit oder Pulsmessung, entspricht. Jeder muss sein Fitnessverhalten exakt kennen, um zu wissen, ob ein displayloser Tracker, eine GPS-Pulsuhr oder eine Smartwatch für den Einsatz reicht (siehe Zusatzberichte).
Die gesammelten Daten werden – nach Wunsch – an das Smartphone übertragen und können dort mithilfe eines Programms im Lauf der Zeit Aufschlüsse über sportliche Verhaltensmuster geben. Das klappt aber nur, wenn der Tracker nicht seinen Reiz verliert und regelmäßig getragen wird. Laut Studie des Forschungsinstituts Offis ist die Gefahr groß, dass das Gerät nach zirka drei Monaten in der Schublade landet. Die Zukunft verspricht jedoch praktische Alternativen in Form smarter Sportbekleidung, die Messsensoren schon im Stoff integriert hat. T-Shirts, BHs, Hosen, Socken oder Schuhe werden intelligent. So soll die Körperleistung gemessen, aber auch Bewegungsabläufe korrigiert und Verletzungen vermieden werden.
Intelligent
Dieser Trend breitet sich derzeit in den USA aus. Bald wird es auch bei uns intelligente Sportsocken geben. Die dazugehörige Lauf-App informiert via Kopfhörer in Echtzeit, wenn man die Fersen anders aufsetzen soll. Beim Jogging kann ein smarter BH helfen, Atemfrequenz oder Herzschlag zu messen und die Kalorien zu zählen. Ähnlich funktioniert ein T-Shirt, in das der Puls-Brustgurt bereits eingewebt ist. Und wer intelligente Einlegesohlen nutzen will, kann damit nicht nur Daten erfassen, sondern auch eine eingebaute Heizung steuern. Das erste Fazit: Die smarte Kleidung ist zwar cool und schlau, aber vorerst noch teuer.
Nicht nur Armbänder, sondern auch Brustgurte übertragen Daten an Smartphones und PCs
Hosen oder Langarmshirts von Athos messen per Elektromyografie (EMG) Aktivitäten der Muskeln
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