Wie ein alkoholkranker Mann es geschafft hat, mit dem Trinken aufzuhören

Meeting der Anonymen Alkoholiker: "Es zahlt sich aus,jeden Tag aufs Neue nichts zu trinken."
Gerhard K. war lange alkoholkrank. Erst durch Treffen der „Anonymen Alkoholiker“ konnte Gerhard K. mit dem Trinken aufhören.

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Der 36-jährige Gerhard K. ist Alkoholiker,
aber schon seit 11 Jahren trocken.
Von Alkohol trocken sein bedeutet, dass jemand
für eine gewisse Zeit schon keinen Alkohol mehr getrunken hat.
Gerhard K. hat es durch Treffen bei den
Anonymen Alkoholikern“ geschafft, mit dem Trinken
aufzuhören.
Anonyme Alkoholiker“-Gruppen sind für alkoholkranke
Menschen, die mit dem Trinken aufhören wollen.
In den Gruppen reden Teilnehmer über ihre Sucht und
arbeiten daran, mit dem Trinken aufzuhören.
Teilnehmer der Gruppen geben nur ihren Vornamen bekannt.
Damit können sie sich davor schützen,
dass ihre Alkoholsucht öffentlich gemacht wird.

Viele Menschen denken bei dem Wort „Alkoholiker“ oft
nur an den schlechtesten Zustand von einem
alkoholkranken Menschen.
Wie zum Beispiel, dass alkoholkranke Menschen auf der
Straße leben.
Aber Gerhard K. weiß, dass es mehrere Stufen gibt,
bevor man ganz die Kontrolle über sein Leben verliert.

Gerhard K. konnte durch seinen selbständigen Beruf seine
Alkoholsucht gut verbergen.
Manchmal hat er zu Mittag mit dem Trinken begonnen
und nach dem ersten Glas nicht mehr aufgehört.
Trotz seiner Sucht war er aber überzeugt,
dass er alles unter Kontrolle hat.
Einen ganzen Monat lang hat es Gerhard K. einmal
geschafft, nichts zu trinken.
Aber als der Monat zu Ende war, hat er sich schon
genau überlegt, wohin er gehen könnte,
um sich wieder zu betrinken.

Der Tag, an dem Gerhard K. zum Entschluss kam,
sich Hilfe zu suchen, war vor 11 Jahren.
Weil er betrunken mit dem Auto gefahren ist,
wurde ihm damals von einem Polizisten
der Führerschein weggenommen.
Am nächsten Tag suchte er
im Internet nach den „Anonymen Alkoholikern“.
Er fand eine AA-Gruppe in Wien.
AA-Gruppe ist eine Kurzform von „Anonyme Alkoholiker“-Gruppe.
Ein paar Tage später konnte Gerhard K. bereits bei seinem
ersten AA-Treffen teilnehmen.
Gerhard K. war von dem Treffen sehr beeindruckt.
Er erzählt darüber: „Ich war sehr verblüfft, weil alle Teilnehmer
eine große Lebensfreude ausgestrahlt haben – und
ich dachte mir, so herzhaft lachen will ich auch wieder können.“
Jedes Mitglied hat von sich selbst gesprochen
und niemand hat Ratschläge gegeben.
Jeder hat Verständnis und Zusammenhalt gegenüber
den anderen Mitgliedern gezeigt.

Das Ziel der „Anonymen Alkoholiker“ hat Gerhard K.
anfangs sehr verwundert.
Das Ziel war, den Alkohol vorerst für die nächsten
24 Stunden wegzulassen.
Es hat länger gedauert bis Gerhard K. gemerkt hat,
dass das erste Glas dazu führen würde,
immer weiter zu trinken.
Nach dem ersten Monat ohne Alkohol erlebte
Gerhard K. „ein wahnsinnig schönes Gefühl“.
Das erste Mal seit langer Zeit musste er nicht
durchgehend an Alkohol denken.
Es gab aber auch Situationen, wo es ihm schwer
fiel, nicht wieder mit dem Trinken anzufangen.
Aber in solchen Situationen konnte er seine Freunde
aus AA-Gruppen jederzeit kontaktieren.

Man kann jederzeit Treffen von AA-Gruppen besuchen.
In AA-Gruppen darf man nur mitmachen,
wenn man sicher mit dem Trinken aufhören möchte.
Eine Liste von den Treffen in Österreich findet man im
Internet: www.anonyme-alkoholiker.at
Informationen über Orte und Zeiten der Treffen gibt es
auch bei der Kontaktstelle in Wien, Telefon: 01 / 799 55 99

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