Was kann man gegen Alkohol-Sucht machen?

Gespräch mit Michael Musalek über sein Buch über Alkohol-Entzug.
Der Kurier hat mit einem Experten über Alkohol-Sucht gesprochen.

Link zum Original-Kurier-Artikel

Es gibt sehr viele Menschen, die süchtig sind nach Alkohol.
Alkohol-Sucht bedeutet, dass man den Alkohol unbedingt braucht,
obwohl man sich damit schadet.
Der Kurier hat dazu Michael Musalek befragt.
Er ist Arzt für Psychiatrie und arbeitet in einer Entzugs-Klinik
Eine Entzugs-Klinik hilft süchtigen Menschen, von ihrer Sucht loszukommen.

Kurier: Es ist sehr schwierig, für alkoholsüchtige Menschen auf
Alkohol zu verzichten.
Wie können Sie ihnen dabei helfen?
Musalek: Früher hat man versucht, die Alkohol-Abstinenz
auf jeden Fall zu erhalten.
Abstinenz bedeutet, dass man komplett auf etwas verzichtet.
Auch heute ist der Verzicht auf Alkohol Teil von der Therapie.
Man versucht aber auch, etwas Anderes zu finden, das so schön ist,
dass der Alkohol nicht mehr wichtig ist.

Kurier: Wie gelingt das?
Musalek: Wir schauen, ob es Dinge gibt, die die Sucht-Kranken
in ihrer Kindheit schon sehr gerne getan haben.
Oder wir versuchen, etwas Neues zu finden.
Diese Dinge sollen den Alkohol dann ersetzen.

Kurier: Welche Meinung haben Sie zu kontrolliertem Trinken?
Musalek: Wir sagen nicht mehr kontrolliertes Trinken, sondern
reduziertes Trinken.
Reduzieren bedeutet, von etwas weniger zu haben oder zu tun.
Wenn die Menschen stark alkoholsüchtig sind, aber noch nicht
körperlich süchtig, dann wird der Alkohol manchmal nur reduziert.
Körperlich süchtig bedeutet, dass der Körper den Alkohol braucht,
so wie Essen oder Trinken.

Kurier: Fehlt bei uns der richtige Umgang mit Alkohol?
Musalek: Vor über 20 Jahren waren die Menschen 15 Jahre alt,
als sie begonnen haben, Alkohol zu trinken.
Heute sind sie schon 11 bis 13 Jahre alt, wenn sie das erste Mal
Alkohol getrunken haben.
Man muss schon in der Volksschule beginnen, mit den Kindern
die Gefahren von Alkohol zu besprechen.

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