Warum Regeln in der Schule so wichtig sind
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Für viele Lehrer ist es derzeit schwierig,
Regeln im Klassenzimmer durchzusetzen.
Wenn es keine klaren Regeln in der Schule gibt,
kommen einige Schüler ständig zu spät,
andere machen ihre Aufgaben nicht
oder stören ständig den Unterricht.
Bei Kindern, die in der Klasse oft stören
und die nicht auf Lehrer hören,
gibt es oft auch zu Hause
keine oder kaum Regeln.
Oft ist es so, dass Kinder zu Hause lernen,
dass sie Aufmerksamkeit bekommen,
wenn sie sich nicht an Regeln halten.
Auch das Ermahnen oder Schimpfen der Eltern,
ist eine Form von Aufmerksamkeit,
auch wenn es keine liebevolle Aufmerksamkeit,
wie zum Beispiel kuscheln ist.
Hierbei ist es besser, wenn Lehrer
den Schülern Aufmerksamkeit geben,
die sich an die Regeln halten.
Dann erkennen alle Schüler,
dass es nur für gutes Verhalten
Zuwendung gibt.
Regeln sind für Kinder wichtig.
Sie geben ihnen Grenzen und Sicherheit.
Wichtig ist, dass die Kinder ernst genommen werden
und die Regeln nachvollziehbar und sinnvoll sind.
Besonders wenn Kinder in die Pubertät kommen,
testen sie, wie weit sie bei wem gehen können.
So ein Verhalten ist in der Pubertät normal.
Es ist aber sehr wichtig, Jugendlichen klar zu sagen,
wann ihr Verhalten nicht mehr annehmbar ist.
Jugendliche brauchen Personen,
die Respekt fordern und auch streng zu ihnen sind.
Einige Direktoren von Schulen erzählen darüber,
wie sie Wege gefunden haben,
um mit solchen Kindern gut umzugehen.
In der Neuen Mittelschule in Steyr
wird seit 20 Jahren an einem System gearbeitet,
dass inzwischen schon gut funktioniert.
Ein wichtiger Punkt dabei ist der Umgang miteinander.
Die Kinder werden von Lehrern nicht angeschrien,
dürfen aber auch die Lehrer nicht anschreien.
Wenn sich ein Kind nicht gut benimmt,
wird es zum Büro vom Direktor geschickt.
Dort gibt es dann ein Gespräch darüber,
was vorgefallen ist.
In manchen Fällen wird das Kind
für den restlichen Tag von der Schule entlassen.
Wenn sich die Situation wieder beruhigt hat,
kann man oft gute Gespräche über den Vorfall
führen, manchal auch zusammen mit den Eltern.
In der Goethe-Volksschule in Linz
verhandeln die Schüler am Beginn vom Schuljahr
mit den Lehrern einige Klassen-Regeln.
Diese Regeln hängen dann das
ganze Jahr über im Klassenzimmer.
Kinder, die sich nicht an die Regeln halten,
müssen einen Bericht darüber schreiben,
was das Problem ausgelöst hat.
Wenn das 3 Mal passiert,
wird das Kind zum Direktor geschickt.
Der Direktor der Schule ist überzeugt,
dass man Kindern nicht das Gefühl
geben darf, dass ihr Verhalten egal ist.
In Skandinavien gibt es „Time-out“-Klassen.
Time-out ist ein Englischer Begriff
und bedeutet Auszeit.
Skandinavien ist in Nordeuropa
und umfasst unter anderem die Länder
Norwegen und Schweden.
Wenn sich ein Schüler falsch verhält,
wird er aus der Gruppe genommen und
in eine „Time-out“-Klasse gesetzt.
Dort bleibt er dann bis sich
die Situation wieder beruhigt hat.
Diese „Time-out“-Klassen
funktionieren gut in Skandinavien.
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