Putschversuch in der Türkei ging schief

Türkischer Polizist: Erdogan drängt Regimekritiker aus Staatsapparat.
In der Türkei gab es fast 300 Tote bei dem Versuch, den türkischen Präsidenten aus seinem Amt zu entfernen. Dabei wurden 6000 Menschen festgenommen und 8000 Polizisten vorübergehend entlassen.

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In der Türkei gab es einen Putschversuch.
Am Freitag den 15. Juli in der Nacht zu Samstag
hat das türkische Militär versucht,
den türkischen Präsident gewaltvoll
aus seinem Amt zu entfernen.
Ein Putsch ist eine überraschende
und meistens gewaltvolle Aktion,
die Regierung zu stürzen.
Das heißt, die Menschen, die regieren
werden mit Gewalt aus ihren Ämtern entfernt.

Menschen die einen Putsch durchführen
werden Putschisten genannt.
Viele Menschen in der Türkei sind nicht damit einverstanden,
wie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan
das Land regiert.
Das Volk darf nicht mitentscheiden
und der Präsident hat zu viel Macht.
Deshalb sollte der türkische Präsident
mit gewalt aus seinem Amt entfernt werden.
Das konnte er verhindern.
Bei dem Putschversuch sind fast 300 Menschen gestorben.

Erdogan hat nach dem Putschversuch 8000 Polizisten
aus der ganzen Türkei vorübergehend entlassen.
Er verdächtigt diese 8000 Polizisten,
am Putsch beteiligt gewesen zu sein
oder zumindest davon gewusst zu haben.
Er hat auch den ehemaligen Luftwaffen-Chef
und 100 wichtige Militär-Mitarbeiter festnehmen lassen.
Der ehemalige Luftwaffen-Chef Akin Öztürk soll
der Anführer von den Putschisten gewesen sein.
Ein Luftwaffen-Chef ist für militärische Einsätze
aus der Luft zuständig.

Sicherheitskräfte suchen weiter nach Soldaten,
die am Putschversuch beteiligt waren.
Andere wichtige Militär-Mitarbeiter sind bereits
ins Ausland geflohen.
Bis zum Sontag wurden 6000 Menschen festgenommen,
von denen behauptet wird, Putschisten zu sein.
Darunter ist auch ein Berater von Erdogan.

Erdogan macht auch seinen größten Gegner,
Fethullah Gülen
für den Putschversuch verantwortlich.
Der lebt zurzeit in Amerika.
Ob alle diese Menschen wirklich
etwas mit dem Putsch zu tun haben,
ist fraglich und konnte noch nicht bewiesen werden.

Viele Fans von Erdogan haben für die Putschisten
die Todesstrafe gefordert.
Erdogan antwortete damit, dass er ihre Botschaft
gehört hat und die Putschisten auf
die strengste Art bestraft werden.
Viele Politiker aus anderen Ländern sagen,
dass sich der Umgang mit den Putschisten
mit den Menschenrechts-Gesetzen vertragen muss.

Die Todesstrafe wurde in der Türkei im Jahr 2004 abgeschafft,
weil sie sich nicht mit den Menschenrechten verträgt.
Die Abschaffung der Todesstrafe war eine Bedingung dafür,
dass die Türkei in die EU aufgenommen wird.
EU bedeutet europäische Union und
ist ein Zusammenschluss von 28 Mitglieds-Ländern.
Sollte jetzt die Todesstrafe wieder eingeführt werden,
wird die EU die Verhandlungen mit der Türkei abbrechen.
Das sagt auch der österreichische Außenminister
Sebastian Kurz.

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