Im Gespräch mit Inger Nilsson

Im Gespräch mit Inger Nilsson
Inger Nilsson ist die Schauspielerin, die die Pippi Langstrumpf spielte. In einem Gespräch erzählt sie, warum sie Herrn Nilsson nicht mochte.

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Die schwedische Schauspielerin Inger Nilsson
spielte Pippi Langstrumpf.
Darüber hat sie jetzt mit der Journalistin
Verena Randolf gesprochen.

In dem Gespräch erzählte Inger Nilsson,
dass sie im Film Schrauben durchgebissen hat.
In Wirklichkeit waren es aber Nudeln, die gefärbt wurden.
Die Nudeln hat sie danach ausgespuckt.
Auußerdem erzählt sie, das sie den Affen Herrn Nilsson
nicht leiden konnte.
Er hat Inger Nilsson ständig gekratzt und gebissen
und er ist immer weggelaufen.
In den wenigen Einstellungen, in denen der Affe
auf Pippis Schulter sitzt,
wurde er mit einem Gurt festgeschnallt.

Inger Nilsson mochte auch das Pferd nicht so sehr,
es war sehr groß und sie war noch klein.
Sie hatte sogar ein wenig Angst bei den Dreharbeiten.
Inger Nilsson war damals 8 Jahre alt
und saß noch nie auf einem Pferd.
Das Pferd musste so groß sein,
damit es 3 Kinder tragen konnte.

Inger Nilsson erzählte von ihrem ersten Presse-Termin:
Bei dem Presse-Termin standen sehr viele Fotografen
um sie herum.
Alle haben gerufen: „Pippi setz dich aufs Pferd“.
Deswegen wurde Inger Nilsson aufs Pferd gesetzt
und hatte ziemlich Angst.
Dann hat sie reiten gelernt.

Es interessierten sich damals sehr viele Menschen
für die Pippi-Filme.
Immer wenn die Filme kamen, waren die Straßen leer,
weil alle vor dem Fernseher saßen.
In dem Jahr, als die Dreharbeiten zu den Filmen liefen,
gab es in Schweden nur einen Fernseh-Sender.

Als im schwedischen Fernsehen der Aufruf für die Rolle
der Pippi Langstrumpf gezeigt wurde, bewarben sich
8.000 Mädchen.
Inger Nilsson wurde ausgesucht, weil sie eine gute
Schauspielerin ist.
Sie hat eine Perücke getragen und die Sommer-Sprossen
wurden aufgemalt.
Auf die Arme und Beine wurde eine Bräunungs-Creme
aufgetragen, das hat alles zusammen
nur eine halbe Stunde gedauert.
Für die kleine Ingar hat es sich aber angfühlt,
wie eine Ewigkeit.

Das Bewerbungs-Foto, dass ihr Vater damals
an die Fernseh-Produktion geschickt hat,
machte keinen guten Eindruck von Inger Nilsson.
Darauf hatte sie eine Fieberblase
und war ganz blass und dünn.
Trotzdem hat sie die Rolle bekommen.
Die Rolle hat ihr Leben verändert.
Inger Nilsson arbeitet heute noch immer als Schauspielerin.
Aber für viele Filme wurde sie nicht genommen,
weil die Menschen immer Pippi in ihr gesehen haben.

Fast jeden Tag wird sie noch auf die Rolle angesprochen.
Gestern hat eine Mutter sie in der U-Bahn erkannt.
Sie ist ihr sogar gefolgt.
Inger Nilsson hatte aber keine Lust, mit ihr zu sprechen.
Das wollen viele Menschen nicht verstehen.

Das Geld, dass Inger Nilsson mit Pippi Langstrumpf verdiente,
hat Inger Nilsson nicht reich gemacht.
Für ihr Geld muss sie weiterhin arbeiten gehen.
Sie sagt, Pippi zu sein war nicht immer leicht,
aber sie bereut auch nichts.
Und sie ist glücklich.

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