Gewalt in der Familie: Viele Kinder sind betroffen

Gewalt in der Familie: Viele Kinder sind betroffen
Wenn sich Eltern streiten oder es körperliche Gewalt zwischen den Eltern gibt, hat das für Kinder schwere Folgen. Hilfe für die Kinder gibt es nicht.

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Was Eltern ihren Kindern antun,
wenn die Kinder miterleben müssen
wie sich die Eltern streiten,
ist vielen Eltern nicht bewusst.
Das kann für die Kinder
schwere psychische Folgen haben.
Das kam bei einer Studie
die von einer amerikanischen Kinderschutz-Einrichtung
durchgeführt wurde heraus.
Viele Kinder müssen Gewalt in der Familie miterleben.
Das weiß auch die Leiterin
der Kinderschutz-Einrichtung "Möwe", Hedwig Wölfl.
Sie sagte, dass die psychischen Folgen
für Kinder sogar noch schlimmer sind,
als wenn sie selbst Opfer von Gewalt sind.

Gewalt die Kinder in der Familie miterleben sind
Erniedrigungen, Beschimpfungen und
oft sogar körperliche Gewalt.
Die Kinder versuchen oft den Streit zu schlichten.
Das hat Folgen für die Kinder.
Häufige Folgen für Kinder die Gewalt
in der Familie erleben,
sind zum Beispiel Schlafstörungen,
Panik-Attacken und gestörtes Essverhalten.
Das Zuhause sollte eigentlich ein Ort der Sicherheit
und Geborgenheit sein.
Durch die Gewalt wird aber das Zuhause
ein Ort der Bedrohung.

Manche Kinder haben Schulgefühle, weil sie glauben,
dass sich die Eltern wegen ihnen streiten.
Kinder verhalten sich dann oft ähnlich
wie das Opfer von Gewalt.
Nach außen tun sie so
als ist in ihrer Familie alles in Ordnung.
Kinder erzählen dann zum Beispiel,
dass die Mutter die Treppe hinuntergefallen ist.

Spätestens dann, wenn aus den Kindern Jugendliche werden,
fangen viele an, sich mit einem Elternteil zu vergleichen.
Manche sind dann auf ihre Mutter wütend,
weil sie sich das gefallen lässt.
Häufig ist nämlich der Vater der Gewaltätige.

Im Jahr 2016, hat die Polizei, 8637 Mal,
gewaltätigen Männern verboten die Wohnung zu betreten.
Das hat die Familien-Ministerin Sophie Karmasin gesagt.
In mehr als der Hälfte der Haushalte lebten Kinder.
Das ist für die Kinder sehr belastend.
Trotzdem gibt es noch wenig Hilfe für die Kinder.
Wölfl von der "Möwe" sagte, Kinderschutz bedeutet
auch mit den Tätern zusammenzuarbeiten.
Es gibt aber ganz selten Therapie-Angebote
für gewalttätige Väter.

Schlimm ist auch, dass Zeugen von Gewalt
kein Recht auf eine Psychotherapie haben.
Weil sie nicht unter das Opferschutz-Gesetz fallen.
Das Opferschutz-Gesetz bedeutet,
dass ein Opfer Hilfe und Unterstützung bekommt.
Zum Beispiel bei Gericht.
Auch während der Scheidung erleben
Kinder häufig Gewalt zwischen den Eltern.
Hier ist eine Unterstützung notwendig.
Das fordern die Kinderschützer.

Weil dieses Thema so wichtig ist,
hat das Familien-Ministerium
in Zusammenarbeit mit der österreichischen
Kinderschutz-Einrichtung "Möwe" ein Buch gemacht.
Der Titel von dem Buch heißt: „Auf hoher See“.
Mit dem Buch will das Familien-Ministerium erreichen,
dass in den Familien offen über Gewalt geredet wird.
Außerdem soll es Betroffene Mut machen
Hilfe von Experten zu holen.
Hilfe kann man sich bei der Polizei, bei der Notrufzentrale
oder auch bei Beratungs-Stellen holen.

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