Die Verwandlung vom Karlsplatz

Die Verwandlung vom Karlsplatz
Der Karlsplatz war früher ein Ort, an dem sich viele Wiener gefürchtet haben. Heute gibt es in Wien kaum einen schöneren Platz.

Link zum Original-KURIER-Artikel

Ende der 80er Jahre Anfang der 90er Jahre,
starben pro Woche zwischen 10 und 14 Personen
am Karlsplatz an einer Drogen-Überdosis.
Zu dieser Zeit gab es noch keine Substitutions-Therapie.
Eine Substitutions-Therapie ist
eine Therapie mit Ersatz-Drogen,
die den süchtigen Menschen helfen soll,
von den Drogen wegzukommen.
Die Ersatz-Drogen bekommen
die Betroffenen
in der Apotheke.

Früher wollten die meisten Wiener nicht
länger als nötig am Karlsplatz bleiben.
Jetzt spielen und laufen dort Kinder herum.
Aber nicht nur Familien sondern auch junge Leute
treffen sich dort und halten sich mittlerweile gern dort auf. 

Kunst statt Drogen lautete das Motto

Eine Schutz-Zone und die Beratungs-Stelle
Help-U wurde gegründet.
Schutz-Zonen sind bestimmte Gebiete,
in denen besonders viele Polizei-Beamte vor Ort sind.
Personen die sich auffälig oder störend verhalten,
können von den Polizisten weggeschickt werden.
Sogar Geld oder Haft-Strafen können Polizisten anordnen.
Die Sucht-Hilfe Wien und die Wiener-Linien
haben
gemeinsam Help-U gegründet.
Bei Help-U arbeiten Sozial-Arbeiter, die Süchtige
Obdachlose oder Menschen mit Problemen bei
U-Bahn-Stationen und Haltestellen aufsuchen.
Sie bieten ihnen Hilfe an.

Im Jahr 1990 wurde auch die erste
Tages-Betreuung für Drogen-Süchtige gegründet .

Drogen-Süchtige wurden aufgesammelt
und zum „Ganslwirt" gebracht.
Der Ganslwirt war eine Drogen-Beratungs-Stelle
wo sich süchtige Menschen tagsüber aufhalten konnten.
Sie wurden dort von Sozial-Arbeitern betreut und beraten.
Außerdem war dort eine Not-Schlaf-Stelle für Süchtige
und es gab die Möglichkeit, saubere Spritzen zu bekommen.
Heute gibt es den Ganslwirten nicht mehr.
Die neue Drogen-Beratungs-Stelle heißt
„Jedmayer“ und ist in der Nähe der
U-Bahn Station Gumpendorferstraße. 

Durch die Gründung der Schutz-Zone,
kam es zur Verdrängung der
süchtigen und obdachlosen Menschen.
Heute ist der Karlsplatz ein Ort, an dem
die Oberschicht auf Obdachlose trifft.
Jeder hat einen Platz und die Menschen
die Hilfe brauchen, bekommen Sie direkt vor Ort.
Dass am Karlsplatz große gratis-Festivals,
wie das Pop-Fest oder das Sommerkino stattfinden,
ist sehr gut, sagt Cornelia Dlabaja die Stadt-Soziologien.
Die Stadt-Soziologien befasst sich mit den
Beziehungen zwischen den Gruppen in der Stadt.

Kommentare