Mehr neue Corona-Fälle außerhalb Chinas, als innerhalb Chinas
Erstmals seit Ausbruch des neuartigen Coronavirus in China gibt es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO mehr neu gemeldete Fälle außerhalb Chinas als in der Volksrepublik selbst. Am Dienstag wurden aus China 411 neue Infektionen mit dem Virus gemeldet, außerhalb Chinas wurden am selben Tag 427 neue Fälle gemeldet, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf berichtete.
Allein in China infizierten sich bisher rund 77.500 Menschen.
Die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat am Mittwoch alle Mitgliedsländer aufgerufen, ihre Pandemiepläne mit Blick auf das neue Coronavirus zu überarbeiten. Sie betonte am Mittwoch in Rom vor der Presse: „Die Europäischen Union ist noch in der Eindämmungsphase, es ist wichtig, das zu unterstreichen.“
Es gehe also weiter um den Schutz vor einer ganz großen Ausweitung. Aber die Lage bei der neuen Lungenkrankheit könne sich schnell ändern. Dies sehe man auch an dem jüngsten Ausbruch in Italien.
Die Europäische Union setze alles daran, ihre Bürger vor dem neuen Corona-Virus zu schützen, versicherte Kyriakides. Der Italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza betonte, dass es sich um eine internationale Gesundheitskrise handle, nicht so sehr um nationale. Beide hatten sich mit der Direktorin des europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC), Andrea Ammon, und dem Europadirektor der Weltgesundheitsorganisation ( WHO), Hans Kluge, in Rom zu Beratungen getroffen.
In Italien kletterte die Zahl der Toten und Infizierten unterdessen weiter. Mittlerweile seien 374 Menschen mit dem Virus SARS-CoV-2 angesteckt, davon seien zwölf gestorben. Das gab der Zivilschutz am Mittwoch in Rom bekannt. Am Vortag hatte die Zahl der Infizierten bei gut 320 in dem Mittelmeerland gelegen, es waren elf Tote verzeichnet worden. Italien ist das in Europa am stärksten betroffene Land.
In der Lombardei waren zuletzt besonders viele Fälle der durch das Virus ausgelösten Erkrankung Covid-19 bemerkt worden. Weltweit gibt es nach offiziellen Angaben inzwischen mehr als 80.000 Infizierungen.
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