Corona-Krise führt zu Vorsorgeboom

Corona-Krise führt zu Vorsorgeboom
Die Österreicher sorgen so viel vor wie noch nie, dabei rückt auch das Thema Rendite verstärkt in den Fokus. Darüber hinaus befürchtet mittlerweile jeder zweite Befragte aufgrund der Pandemie eine Verschlechterung seiner Lebensqualität.

Zwei Jahre befindet sich Österreich bereits im Krisenmodus und das hinterlässt merklich Spuren bei den Menschen. Laut einer aktuellen Umfrage von IMAS International, im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische Versicherung mit 1000 Befragten trübt sich mittlerweile der Optimismus.

Nur ein Drittel der Österreicher sieht zuversichtlich in die Zukunft, 38 Prozent sind skeptisch und sogar 26 Prozent machen sich richtig Sorgen. 52 Prozent der Befragten befürchten sogar eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Entwicklung. Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen: „Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Bedeutung der privaten finanziellen Vorsorge mit 89 Prozent ein All-time-high erreicht hat. Was es jetzt noch braucht, ist eine spürbare steuerliche Entlastung für private Vorsorgemaßnahmen, um so die Altersvorsorge zu stärken.“ Drei große Vorsorgetrends lassen sich aus der aktuellen Studie ableiten.

1. Pandemie lässt Menschen ihr Vorsorge-Verhalten überdenken

Der durchschnittliche monatliche Betrag für private Pensions- und Gesundheitsvorsorge ist im letzten Jahr auf 226 Euro gestiegen. Das sind um 65 Euro mehr als noch 2020. Darüber hinaus haben 26 Prozent der Befragten aufgrund von Corona ihre persönliche Vorsorgestrategie verändert: Der Großteil von ihnen (83 Prozent) möchte in Zukunft noch mehr für die private Vorsorge ausgeben. Bartalszky: „Zentrale Vorsorgethemen der Österreicherinnen und Österreicher bleiben Gesundheit und eine finanzielle Notfall-Reserve.“

„Jetzt ist eine spürbare steuerliche Entlastung für Vorsorgemaßnahmen notwendig.“

von Manfred Bartalszky, Vorstand Wiener Städtische

Corona-Krise führt zu Vorsorgeboom

2. 47 Prozent sind der Meinung, dass der Vorsorgeprozess so früh wie möglich beginnen sollte

Ein zentraler Aspekt jeder finanziellen Vorsorgemaßnahme ist der Zeitpunkt, zu dem man mit dem Ansparprozess beginnt. „Fragt man die Österreicherinnen und Österreicher, wann sie sich zum ersten Mal mit dem Thema auseinandergesetzt haben, nennen zwei Drittel das Lebensalter zwischen 16 und 35 Jahren. Im Rückspiegel betrachtet sagen sogar 83 Prozent, dass dies das richtige Lebensalter ist, sich über Vorsorge zu informieren und dann aber auch tatsächlich ein Produkt abzuschließen“, meint Bartalszky. Der Anstoß, sich mit der Vorsorgethematik auseinanderzusetzen, sollte nach Meinung von 63 Prozent der Befragten aus der eigenen Familie, für jeden Zweiten von der Schule, der Ausbildungsstätte oder der Universität und für 36 Prozent von Seiten der Bank bzw. der Versicherung kommen.

3. Lebensversicherung weiter hoch im Kurs

Eines bestätigt die aktuelle Studie auch noch: Neben den Themen Flexibilität und Sicherheit drängt sich das Thema Rendite in den Vordergrund. Bartalszky: „Aufgrund eines Leitzinses auf der Null-Linie sind heute ohne Beimischung von Wertpapieren und Fonds keine Erträge mehr zu erzielen.“

Die beliebtesten Anlageprodukte der Österreicher bleiben, trotz Einbußen bei den Umfragewerten, auch weiterhin das Sparbuch mit 53 Prozent (minus fünf Prozentpunkte zu 2020), gefolgt von der Lebensversicherung mit 42 Prozent (bleibt stabil) und dem Bausparvertrag mit 38 Prozent (minus ein Prozentpunkt). Fondssparpläne mit 26 Prozent (plus sechs Prozentpunkte), Wertpapiere mit 24 Prozent (plus 7 Prozentpunkte) sowie Immobilien mit 21 Prozent (plus acht Prozentpunkte) und Gold mit 19 Prozent (plus 4 Prozentpunkte) holen aber deutlich auf. Zudem ist für 55 Prozent der Österreicher das Thema Nachhaltigkeit bei der persönlichen Vorsorge bzw. Veranlagung wichtig. 63 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass nachhaltige Finanzprodukte immer wichtiger werden.

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