Sprudelnde Gewinne mit Wasser-Aktien

In Frankreich wird bereits Wasser rationiert. Auch der Norden Italiens ist von der größten Dürre seit 70 Jahren betroffen. Der Po, der längste Fluss Italiens, ist quasi zu einem Rinnsal verkommen. Wassermangel wird zu einem immer größeren Problem, auch in Europa. Zwar ist unsere Erdoberfläche mit rund 70 Prozent von Wasser überzogen, aber Süßwasser macht gerade mal 2,5 Prozent der weltweiten Wasserreserven aus. Die enorme Bedeutung von Wasser verspricht hohe Renditen an den Börsen.

Nachdem Wasser für alle Teile der Menschheit ein wichtiges Gut ist, sollte es bei einem Investment in Wasser-Aktien nicht darum gehen, arme Teile der Weltbevölkerung durch Wassermonopole und zu hohe Wasserpreise auszupressen oder von Dürrekatastrophen zu profitieren. Vielmehr sollte der Gedanke im Mittelpunkt stehen, nachhaltig und ökologisch orientierten Unternehmen das notwendige Kapital zur Entwicklung ihrer Lösungen zur Verfügung zu stellen. Zu den größten Einzelwerten in diesem Sektor zählen der US-Wasserversorger American Water Works, der französische Abfall- und Wasserwert Veolia und der US-Pumpenhersteller Xylem.

American Water Works (ISIN: US0304201033) ist der größte und geografisch diversifizierteste Investor in den Bereichen Wasserversorgung und Abwasser der USA. Das Unternehmen bedient mehr als 14 Millionen Menschen in 24 US-Bundesstaaten. American Water Works betreibt den Großteil seiner Geschäfte über regulierte Versorgungsunternehmen, die Kunden mit Wasser versorgen und Abwasserleistungen anbieten. Die Aktie des Unternehmens hat zwar in den letzten zwölf Monaten Federn lassen müssen und rund zehn Prozent verloren, aber in den vergangenen fünf Jahren konnte sie ein dickes Plus von über 74 Prozent erzielen.

Das französische UnternehmenVeolia (ISIN: FR0000124141) zählt zu den Schwergewichten der Branche. Die Veolia Environnement S.A. ist ein französischer Anbieter von integrierten Dienstleistungen rund um das Thema Umweltschutz. Die Wurzeln des Konzerns reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert. Zum operativen Geschäft gehören die drei Segmente Wasser, Abfall und Energie. Anfang Januar 2022 hat sich Veolia mit 86,22 Prozent am Unternehmen Suez beteiligt. Diese Übernahme hat sich gelohnt. Die Konzernumsätze legten im Vorjahr auf 42,9 Milliarden Euro zu. Im vorangegangenen Geschäftsjahr waren es noch 37,7 Milliarden Euro. Der Nettogewinn kletterte auf 716 Millionen Euro und lag damit um 77,2 Prozent höher als im vorangegangenen Geschäftsjahr. Kein Wunder also, dass die Aktien in den vergangenen sechs Monaten um über 22 Prozent zulegen konnte.

Spannend ist auchder US-Anbieter Xylem (ISIN: US98419M1009), einem der führenden Unternehmen im Bereich effizienter und nachhaltiger Wassertechnologie. Die Firma entstand im Jahr 2011 als Abspaltung der Division ITT Fluid von der amerikanischen ITT Corporation und beschäftigt heute mehr als 16.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen wird an der Börse mit rund 16 Milliarden US-Dollar bewertet und hat im vierten Quartal 2022 einen Umsatz von 1,51 Milliarden Dollar (Vorjahr: 1,32 Mrd. Dollar) erzielt. Der Ertrag lag bei 149 Millionen Dollar (nach 113 Mio. Dollar). Die guten Zahlen spiegeln sich auch im Kurs wider. Trotz schwierigem Umfeld legte die Aktie im vergangenen halben Jahr um mehr als acht Prozent zu.

Stephan Scoppetta