Sozial, ökologisch und nachhaltig investieren

Sozial, ökologisch und nachhaltig investieren
Nachhaltige Geldanlagen werden für umweltbewusste Investoren immer attraktiver. Knapp jeder dritte Euro wird in Österreich nachhaltig angelegt. Mit etablierten Prüfinstanzen wie dem Österreichischen Umweltzeichen oder dem FNG-Siegel wird dieses Risiko für den Anleger reduziert. Helene Tuma

Nachhaltige Geldanlagen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Einstellung der Menschen zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit schlägt sich auch in ihren Geldanlagen nieder. Nach einem erneut deutlichen Wachstum der nachhaltigen Geldanlagen um 61 Prozent wurde in Österreich zum Stichtag 31.12.2021 knapp jeder dritte Euro nachhaltig angelegt. Das Gesamtvolumen in Höhe von 63 Milliarden Euro markiert gleichzeitig einen historischen Höchstwert für das unter Berücksichtigung von umweltbezogenen, sozialen und auf eine verantwortungsvolle Unternehmensführung bezogenen Kriterien verwaltete Vermögen.

Insbesondere Privatanleger legten nochmals deutlich mehr Kapital in nachhaltige Anlageprodukten an. Ihre nachhaltigen Geldanlagen stiegen um 164 Prozent auf 31,70 Milliarden Euro. Berücksichtigt man zusätzlich die Kapitalanlagen, für die Nachhaltigkeitskriterien auf Unternehmensebene verankert sind, ergibt sich eine Gesamtsumme von 134,14 Milliarden Euro für verantwortliche Investments in Österreich. So die Ergebnisse des Marktberichts 2022 des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG).

Der Wunsch für nachhaltige Investments ist auch durch die Auswirkungen der Klimakrise gestiegen.

von Wilhelm Celeda, Kathrein Privatbank

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Immer mehr Kunden wünschen ein Investment nach ESG-Kriterien. „Einerseits, weil diese langfristig erfolgversprechender sind, aber auch, um die Gewissheit zu haben, damit einen wichtigen Beitrag zu leisten, höchste ökologische und soziale Standards zu erfüllen“, erklärt Wilhelm Celeda, CEO der Kathrein Privatbank und weiter: „Der Wunsch für nachhaltige Investments ist zuletzt auch durch die immer deutlicheren Auswirkungen der Klimakrise gestiegen. Somit veranlagen wir bereits fast 50 Prozent unserer Assets nach unseren strengen Nachhaltigkeitskriterien.“

Die VBV investiert seit rund 20 Jahren nachhaltig. Schon 2003 wurden die ersten nachhaltigen Aktienfonds für die VBV gegründet. Für die Veranlagung hat das Unternehmen nachhaltige strategische Ziele im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) definiert. „Dazu wurden alle 17 SDGs samt ihren 169 Unterzielen auf konkrete „Investierbarkeit“ überprüft. Das Ergebnis sind sechs ausgewählte strategische, langfristige „Oberziele“, die den obersten Rahmen für nachhaltige Veranlagung bilden. Die VBV investiert nachhaltig – aktuell das ihr anvertraute Sozialkapital von rund 14 Milliarden Euro“, erklärt Andreas Zakostelsky, Generaldirektor der VBV-Gruppe.

Die VBV investiert nachhaltig – aktuell das ihr anvertraute Sozialkapital von rund 14 Milliarden Euro.

von Andreas Zakostelsky, VBV-Gruppe

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Für Anleger wird es zunehmend immer komplexer, sich im Dschungel von ESG-Kriterien und Nachhaltigkeitssiegeln zu orientieren. Kürzel wie ESG, SRI, etc. suggerieren, dass es sich, für alle Aspekte, ausschließlich um nachhaltige Unternehmen handelt, aber mitunter finden sich in solchen Fonds auch Öl- und Tabakkonzerne. Denn „Greenwashing“ betrifft nicht nur Finanzprodukte, sondern auch die Unternehmen selbst, die sich häufig als „grüner“ darstellen, als sie eigentlich sind. Mit der Festlegung der EU-Taxonomie ist es unabdingbar geworden, Produkte durch unabhängige Prüfinstanzen zertifizieren zu lassen.

„Aufgrund der notwendigen europäischen Kompromissfindung hat sich ein breites Feld an als „grün“ deklarierten Investments ergeben, wodurch es sein kann, dass an den Zielen des Investors vorbei investiert wird. Mit etablierten Prüfinstanzen wie dem Österreichischen Umweltzeichen, dem FNG-Siegel oder der Stiftung Warentest wird dieses Risiko für den Anleger reduziert, weil die Vorgaben enger, exakter und strenger sind“, so Celeda.

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Die Kathrein Privatbank legt jedes Jahr ein neues nachhaltiges Produkt, zumeist Aktien- oder Anleihenfonds, auf. Dabei wird nach klar definierten und nachvollziehbaren Kriterien vorgegangen. „In einem ersten Schritt werden durch sogenannte Negativkriterien Unternehmen ausgeschlossen, die ESG-Standards nicht erfüllen, dann werden die Besten von den übrig gebliebenen ausgewählt.

Bei unabhängig geprüften und ausgezeichneten Produkten kann sich der Anleger darauf verlassen, dass die Einstufung als „nachhaltig“, „sustainable“, „grün“ oder ähnlichem nicht nur der Marketingabteilung des Anbieters entspringt, sondern auch wirklich nach einem vorgegebenen Kriterienset umgesetzt wird“, so Celeda Die VBV Gruppe zeigt als Mitglieder der Green Finance Alliance die Vereinbarkeit von Klimaschutz und nachhaltigem Wirtschaften. „Ziel der Green Finance Alliance ist, dass die Geschäftsaktivitäten in eine zukunftsfähige Richtung gelenkt werden. In erster Linie geht es um die Ausrichtung der Portfolios am sogenannten 1,5-Grad-Ziel sowie um die Ausweitung grüner Aktivitäten im Kerngeschäft“, so Zakostelsky.

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