„Langfristig ausgelegte Strategien sind entscheidend“
Beunruhigt die aktuelle Situation an den Kapitalmärkten derzeit ihre Kunden?
Christoph Obererlacher: Selbstverständlich erleben auch wir in den vergangenen Wochen vermehrt Kunden, die sich aufgrund der derzeitigen Entwicklungen an den Kapitalmärkten mit Fragen an uns wenden. Was wir sehen ist, dass langfristig ausgelegte Anlagestrategien in solchen Phasen entscheidend sind. Dann schläft man ruhig und kauft womöglich auch noch günstig nach.
Sie verkaufen ja auch viele Altersvorsorge- produkte. Ist jetzt die richtige Zeit dafür?
Ja, besser heute als morgen. Altersvorsorge ist schon längst viel mehr als das allseits bekannte Produkt der klassischen Lebensversicherung. Wenn wir uns nur beispielsweise den Aufwärtsdruck im Zinsbereich ansehen, dann sollte man aktuell jedenfalls unterschiedlichste Vorsorgemöglichkeiten im Investment- oder auch Immobilienbereich in Betracht ziehen. Die Möglichkeiten der privaten Vorsorge sind individuell und vielseitig.
Die Börsen sind wankelmütig, die Zinsen tief. Was sollen die Österreicher nun mit ihrem Geld machen?
Aus unserer Sicht gibt es eine Handlungsanleitung, die uns die Vergangenheit in all den bisherigen Krisen gelehrt hat. Strategisch werthaltige Positionen sollten beibehalten oder zu tieferen Kursen sogar aufgestockt werden. Aktien im Sinne von stabilen Geschäftsmodellen oder aber strategisch werthaltigen Themen werden dabei trotz der jüngsten Kursturbulenzen eine große Rolle spielen. Denn zum einen sind die Bewertungen wieder deutlich attraktiver und zum anderen werden die Themen Inflation, Aufwärtsdruck im Zinsbereich und Nachhaltigkeit erhalten bleiben.
Die fondsgebundene Lebensversicherung wurde die vergangenen Jahre sehr stark propagiert. Ist das Rückwirkend betrachtet nicht ein Fehler gewesen?
Nein, das erachte ich keinesfalls als Fehler. Die fondsgebundene Lebensversicherung ist nach wie vor ein äußerst attraktives Vorsorgeprodukt. Wir sprechen hier von einer Vorsorge über einen Zeitraum von zumeist mindestens 20 bis 30 Jahre. Die KESt-Freiheit und Produkte mit flexiblen Switch-Möglichkeiten waren dabei besonders attraktiv. Sich hier von kurzfristigen Entwicklungen abschrecken zu lassen, erachte ich als keinen klugen Zugang.
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