Interview: Krisenwährung Gold
Gold und Edelmetalle bieten nicht nur als Investition viele Vorteile – ihre natürlichen Eigenschaften machen sie auch besonders nachhaltig.
Inwiefern ist das bei ÖGUSSA erhältliche Gold nachhaltig?
Reinhard Walz: ÖGUSSA ist eine zertifizierte Scheideanstalt in Österreich und bezieht ihr Gold in erster Linieaus dem eigenen Recycling von Altmetall aus Europa. Das ist ressourcenschonend und jeder Art von Minenmaterial weit überlegen, wenn es um Sozialstandards und Umweltauswirkungen geht. Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei uns seit Jahrzehnten eine sehr große Rolle und umfasst wesentlich mehr Bereiche als das Thema Refining.
Ist nur recyceltes Gold nachhaltig bzw. welchen Zertifizierungen kann man als Kunde vertrauen?
Edelmetalle haben den großen Vorteil, dass sie unendlich oft recycelt werden können, ohne anQualität zu verlieren. So wird Gold seit Jahrtausenden wiederverwertet. Recyceltes Gold hat den Vorteil, dass weder die Umwelt durch den schädlichen Abbau in den Minen belastet wird, noch müssen Menschen unter unwürdigen und unkontrollierten Arbeitsbedingungen arbeiten. ÖGUSSA ist unter anderem nach Responsible Jewellery Council (RJC) Code of Practices & Chain of Custody zertifiziert. Der RJC ist eine internationale, standardsetzende Non-Profit-Organisation, die die gesamte Schmuck-Lieferkette umfasst. Allerdings gibt es auch weitere Quellen für faires Gold, wie zum Beispiel die Organisation Fairmined. Hier werden menschenwürdige Arbeitsbedingungen, faire Löhne, keine Kinderarbeit, verpflichtende Schutzausrüstung und Schulungen im Umgang mit den nötigen Chemikalien sichergestellt.
Welche Rolle spielt zertifiziertes Gold auf dem Markt?
In erster Linie spielt derzeit zertifiziertes Gold im Luxussegment bei Schmuck eine Rolle. Allerdings gehen wir davon aus, dass in naher Zukunft weitere Märkte auf zertifiziertes Gold zurückgreifen werden.
ÖGUSSA hat Goldbarren in elf Größen im Angebot. Welche ist bei den Käufern besonders beliebt und warum?
Durch dieses breite Portfolio an Goldbarren ist für jeden etwas Passendes dabei. Die beliebtesten ÖGUSSA-Feingoldbarren sind die Unzen-, 50- und 100-Gramm-Barren. Diese kleineren Einheiten sind preislich attraktiv und können wieder leicht verkauft werden.
Gibt es hier so etwas wie den typischen Gold-Käufer? Wie hat sich das in Österreich im Laufe der Zeit verändert?
Den typischen Gold-Käufer gibt es nicht, bei vielen Anlegern spielt Gold im Anlageportfolio eine wichtige Rolle. Die meisten unserer Kunden kaufen Feingoldbarren zur langfristigen Absicherung des Vermögens. Gold gilt seit jeher als Krisenwährung und leider gab es in der jüngsten Vergangenheit sehr viele weltweite Krisen – somit war die Nachfrage nach Gold sehr groß.
B. FOHRINGER
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