"Pensionsreform notwendig"

"Pensionsreform notwendig"
Andreas Zakostelsky, Generaldirektor der VBV-Gruppe, spricht über das Risiko der Überalterung, betriebliche Altersvorsorge und die Verunsicherung der Österreicher.

Die demografischen Herausforderungen stellen das österreichische Pensionssystem zunehmend auf die Probe. Andreas Zakostelsky, Generaldirektor der VBV-Gruppe, erklärt, warum der Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge unerlässlich ist.

Herr Zakostelsky, warum ist eine Reform der betrieblichen Altersvorsorge für Österreich so dringlich?
Andreas Zakostelsky: Die demografischen Entwicklungen in Österreich fordern unser Pensionssystem heraus: Die Babyboomer-Generation geht in Pension, und immer weniger Erwerbstätige müssen für immer mehr Pensionsansprüche aufkommen. Dazu kommen steigende Teilzeitquoten. Wir sehen eine klare Notwendigkeit, die betriebliche Altersvorsorge auszubauen, um die staatliche Pension nachhaltig zu ergänzen und langfristig den Lebensstandard für alle Generationen zu sichern.

Warum sollte die betriebliche Altersvorsorge eine größere Rolle spielen?
Eine stabile Altersvorsorge ruht auf drei Säulen: der staatlichen Pension, der privaten und der betrieblichen Vorsorge. Die betriebliche Altersvorsorge kann hier eine wesentliche Entlastung bringen. Zahlreiche Länder haben es vorgemacht: Durch kapitalgedeckte Systeme, die neben der staatlichen Pension etabliert wurden, ist es möglich, höhere und stabilere Leistungen zu bieten. Während die staatliche Pension auf steigende Budgetzuschüsse angewiesen ist, erwirtschaften Pensionskassen durch Kapitalmarktinvestitionen Erträge, die über der Inflation liegen – und das stabil und nachhaltig.

Wie sehen Sie die Pensionsunsicherheit der Österreicher?
Diese Unsicherheit ist spürbar und berechtigt. Eine aktuelle Jugendstudie zeigt, dass 75 Prozent der jungen Erwachsenen besorgt um ihre Altersversorgung sind. Diese Bedenken unterstreichen den Bedarf an einer starken zweiten Säule im Pensionssystem, die die betriebliche Altersvorsorge darstellt. Eine starke betriebliche Altersvorsorge kann das Vertrauen in die Altersversorgung stärken und das staatliche Pensionssystem entlasten.

Wie kann die VBV-Gruppe bei diesem Vorhaben unterstützen?
Die VBV-Gruppe setzt seit Jahren auf Innovation und Nachhaltigkeit in der Altersvorsorge und hat inzwischen das Vertrauen von über 3,5 Millionen Kunden gewonnen. Unser Ziel ist es, Zusatzpensionen für alle Arbeitnehmer in Österreich zugänglich zu machen. Die betriebliche Altersvorsorge ist ein starkes Instrument, um die Altersversorgung zu sichern und Unternehmen zugleich wettbewerbsfähiger zu machen – Stichwort Fachkräftemangel. Eine umfassende Pensionsreform mit Fokus auf die betriebliche Altersvorsorge wäre sowohl für die Wirtschaft als auch für die Gesellschaft von großem Nutzen.

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