Zwei Meter hoher Zaun im Arsenal empört Anrainer
Ein zwei Meter hoher schwarzer Zaun, der um das Parkgelände hinter dem Heeresgeschichtlichen Museum im Wiener Arsenal errichtet wird, sorgt für Empörung unter Anrainern. Die seit über 50 Jahren frei zugängliche Parkfläche, auf der sich auch ein Kinderspielplatz befindet, wird fortan nur über Eingangstore zugänglich sein, die bei Veranstaltungen des Heeres abgeriegelt werden.
Beim Verein Initiative Arsenal, der die Anrainer vertritt, schrillen die Alarmglocken. "Es deutet alles darauf hin, dass die Bewohner des Arsenals und deren Kinder aus dem Park hinausgedrängt werden sollen. Das Museum kassiert nach und nach die Grünflächen, die seit Jahrzehnten als Parkschutzgebiet und Erholungsfläche gewidmet sind und lässt darüber hinaus den Kinder- und Jugendspielplatz verfallen", heißt es im Protestschreiben der Bürgerinitiative an die Museumsverantwortlichen.
Museum wiegelt ab
„Für die Benutzer des Parks wird sich absolut nichts ändern. Der Park bleibt bis auf ein paar Großveranstaltungen im Jahr permanent zugänglich“, sagt Musemsdirektor Christian Ortner auf KURIER-Nachfrage. Bisher habe man für diese mobile Zäune aufstellen müssen, was enorm zeit- und kostenaufwändig gewesen sei. Der Zaun werde sich in drei bis fünf Jahren amortisieren und zum Sparen von Steuergeld beitragen, ist Ortner überzeugt.
Zudem gebe es nun die Möglichkeit, den Park mit viel altem Baumbestand bei Sturmwarnung abzusperren und damit die Parkbesucher zu schützen. Für den Verein kommt dies einer Verhöhnung der Anrainer gleich. Mit dem gleichen Argument müsste man auch die Ringstraße bei jedem Sturm sperren.
Was dem Verein besonders aufstößt: Neben der optischen Beeinträchtigung in einem großteils denkmalgeschützten Areal wollen die Verantwortlichen offenbar nicht per schriftlicher Vereinbarung festhalten, dass der Park uneingeschränkt zugänglich bleibt. Es wird befürchtet, dass das Museum die beliebte Grünfläche nach Belieben sperren könnte.
Keine Vereinbarung
Das Museum bestreitet dies vehement. „Eine Vereinbarung ist nicht notwendig, da der Park ohnehin offen bleibt. Das war auch die Auflage des Bezirks für die Bewilligung“, sagt Ortner. Der Verein sei zudem in die Planung eingebunden gewesen, die gewählte Maßnahme sei dezent gestaltet, kann der Museumsdirektor auch die optischen Bedenken nicht verstehen.
Im Büro des Landstraßer Bezirksvorstehers bestreitet man gegenüber dem KURIER hingegen ein Mitspracherecht. Der Bezirk könne gar keine Vorgaben erteilen, da es sich um einen Privatgrund handle. Laut der Baupolizei (MA 37) ist für einen Zaun unter 2,5 Meter ohnehin keine Bewilligung notwendig. So leicht will sich der Verein allerdings nicht geschlagen geben: „Wir werden den Zaun und somit die Verschlechterung der Wohn- und Lebensqualität nicht kampflos hinnehmen.“
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