Zwei Männer lagen tagelang tot in Wiener Wohnung, Ursache war Krankheit
In einer Wohnung in der Laxenburger Straße in Wien-Favoriten sind am Freitagnachmittag zwei männliche Leichen aufgefunden worden. Die Hintergründe waren zunächst rätselhaft, konnten doch keine sichtbaren Wunden festgestellt werden. Als Todesursache stand zunächst ein Gasaustritt im Raum, auch Fremdverschulden konnte nicht ausgeschlossen werden.
Eine Obduktion, die noch Freitagnacht durchgeführt wurde, löste den Fall rasch auf: Die Männer starben eines natürlichen Todes. Offenbar litten beide an einer Gehirnhautentzündung, die nicht behandelt wurde und nach wenigen Tagen zum Tod führte. Warum die Männer ihre Krankheit nicht behandeln ließen, ist unklar.
Es handelt sich dabei um einen 61-jährigen Österreicher mit iranischen Wurzeln und einen 56-jährigen Iraner, der einen Aufenthaltstitel hatte. Sie zogen kurz vor Silvester in den Gemeindebau, waren dort aber noch nicht offiziell gemeldet.
Zwei Tage vor Silvester sollen sie laut Polizeisprecher Christoph Pölzl noch mit ihrer Familie im Iran telefoniert haben, dann gab es kein Lebenszeichen mehr von ihnen. "Wir gehen davon aus, dass sie wenige Tage später gestorben sind."
Entdeckt wurden die Leichen am Freitagnachmittag. Ein Verwandter hatte bei der Polizei Alarm geschlagen, weil er sich Sorgen machte. Beamte brachen die Wohnungstür auf und fanden den einen Mann tot im Bad vor, den anderen im Wohnzimmer.
Die fortgeschrittene Verwesung legte gleich die Vermutung nahe, dass sie bereits seit mehreren Tagen tot sind.
Als Todesursache war zunächst ein Gasaustritt vermutet worden. Messungen der Berufsfeuerwehr bestätigten das aber nicht. Dagegen sprach auch, dass sich in der Wohnung ein kleiner Hund befand, der noch lebte. Er wurde vor Ort von der Wiener Tierrettung versorgt und dann in die Obhut einer Nachbarin gegeben.
Die Ermittlungen der Polizei sind laut Sprecher Pölzl jetzt abgeschlossen. Die Leichname wurden zur Bestattung freigegeben.
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