Zu Hause in einem grünen "Stückchen Stadt"

Zu Hause in einem grünen "Stückchen Stadt"
Grenzgänger zwischen Wien und Niederösterreich: Ein Besuch bei Bewohnern der Waldmühle Rodaun.

Der Wienerwald breitet sich auf den Hügeln ringsum aus und man meint, die Stadt längst hinter sich gelassen zu haben – und doch befindet man sich noch in Wien. Die Siedlung Waldmühle Rodaun liegt weit draußen im Grünen, an der Stadtgrenze zwischen Liesing und Kalten-leutgeben. Und entsprechend lautet das offizielle Motto der Wohnanlage auch "Ein Stückchen Stadt im Wienerwald". Der KURIER traf Bewohner der Waldmühle und sprach mit ihnen über frische Waldluft, Angst im Dunkeln und tierischen Besuch.

Zu Hause in einem grünen "Stückchen Stadt"
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Der erste Eindruck: Die Waldmühle ist tatsächlich eine Art kleine Stadt. Es gibt hier 450 Wohnungen, die rund um einen 12.000 Quadratmeter großen Park errichtet wurden. 77 der Wohnungen sind übrigens barrierefrei und werden mit Betreuung der Caritas für Menschen mit besonderen Bedürfnissen angeboten. Einen Supermarkt, einen Kindergarten und einen Swimmingpool für alle Bewohner gibt es bereits, ein Café wird demnächst eröffnet. (Bauträger sind WBV-GPA, Wien-Süd, ÖSW und Familienwohnbau.)

Grenzgänger

Doch wie leben sie hier, die Grenzgänger zwischen Stadt und Land, zwischen Wien und Wienerwald? Claudia und René Bizour wohnten viele Jahre in Ottakring. Vor zwei Monaten kehrten sie dem Trubel der Stadt schließlich den Rücken und übersiedelten in die Waldmühle. Vieles sei hier anders, berichten die beiden: etwa die Luft, das Licht, der Lärmpegel.

"Es war anfangs so ungewohnt ruhig und dunkel", erzählt Claudia Bizour. "In der ersten Nacht habe ich deshalb sogar das Licht im Badezimmer aufgedreht gelassen", fügt sie hinzu und lacht. Doch rasch lernten beide, das Leben am Waldrand zu schätzen: "Es ist im positiven Sinne gewöhnungsbedürftig", sagt René Bizour. "Kürzlich sind wir zum Beispiel mit dem Auto nach Ottakring gefahren und haben sofort gemerkt, dass die Luft dort deutlich stickiger ist. Aber das ist halt so in der Stadt. Alles hat seine Vor- und Nachteile."

Stichwort Nachteil: Wie funktioniere die öffentliche Anbindung draußen am Stadtrand? "Wir arbeiten beide in der Innenstadt und brauchen trotzdem nur 55 Minuten in die Arbeit", erwidert René Bizour. Eine Buslinie fahre regelmäßig zum Bahnhof Liesing. Nachsatz: "Und wenn man abends ausgeht, kann man ja auch ein Taxi nach Hause nehmen. Das haben wir in Ottakring auch nicht anders gemacht."

Erster eigener Garten

Was dem jungen Paar besonders gut gefällt am neuen Zuhause? Der eigene Garten – da sind sich beide einig. "Das Erste, das wir bei der Übersiedlung gemacht haben, war, zwei Sonnenliegen in den Garten zu stellen", erzählt René Bizour und lacht. Nur gegrillt habe man im Garten noch nicht – das werde man selbstverständlich kommenden Sommer nachholen.

Ob es auch etwas gebe, dass ihnen nicht so gut gefalle? "Die Spinnen", scherzt Claudia Bizour. "Wir hatten schon einige in der Wohnung. Das war in Ottakring in einer Wohnung im dritten Stock natürlich nicht der Fall." Aber ansonsten sind sich die beiden einig: "Wir hatten Glück. Wir haben das Zuhause gefunden, das wir wollten."

Einige wenige Wohnungen in der Waldmühle sind übrigens noch zu vergeben. www.waldmuehle-rodaun.at

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