Schurli und die Altwiener Wurst
Neuerdings stehen in der Neubaugasse – bei der Erhöhung zwischen der Neustift- und der Burggasse – Menschentrauben vor einem Feinkostgeschäft.
Es wird gelacht, getratscht, gegessen und getrunken – eine Art österreichischer Aperitivo, auch untertags. So mancher beißt in einen „Frankfurter“.
„Sie heißt aber Altwiener Lahner Wurst und ist der Urahne des länglichen Fleischprodukts, das bei uns Frankfurter heißt und das der Rest der Welt Wiener nennt“, sagt der Salzburger Georg Leitenbauer, der von seinen Kunden liebevoll „Schurli“ genannt wird. Er eröffnete vor wenigen Wochen den „Leitenbauer“. „Die Wurst wurde sogar hier im 7. Bezirk erfunden“, erzählt er.
Weltbürgerliche Wurst
Die Geschichte besagt, dass Johann Georg Lahner um 1804, nach seiner Ausbildung in Frankfurt, nach Wien kam und hier eine Fleischerei eröffnete. Ecke Kaiserstraße/ Neustiftgasse erinnert eine Gedenktafel daran. In Frankfurt durfte er nur Schwein in die Wurst geben. Das war damals gesetzlich so verankert. In Wien konnte er jedoch Fleischsorten mischen.
➤ Mehr dazu hier: Warum heißen Wiener Würstel bei uns Frankfurter
Namensfindung
Johann Georg Lahner kam von Frankfurt nach Wien. Darum sind sie international als Wiener Würstel bekannt. Nur bei uns heißen sie Frankfurter
Geburtsstunde
Lahner mischte anders als üblich Schweine- und Rindfleisch, auch neue Gewürze kamen hinzu. Am 15. Mai 1805 wurden die Würstel erstmals verkauft
Des Kaisers Leibspeise
Nach einer Verkostung erklärte Kaiser Franz I. die Würstel zu seiner Lieblingsspeise, was ihnen zum Durchbruch verhalf
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